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Bio-Baumwolle – wie entsteht die Öko-Faser?

Lesedauer ca. 4 Minuten

Die meisten Naturtextilien werden heute aus Bio-Baumwolle gefertigt. Die Baumwolle ist so beliebt, weil die Faser sehr weich und hautfreundlich ist, ein niedriges Allergiepotenzial hat und extrem vielseitig einsetzbar ist. Zudem zeichnet sich das Material durch hohe Strapazierfähigkeit aus, was unter anderem die Nutzungsdauer von Baumwolltextilien im Vergleich zu anderen deutlich verlängert. Auch vom ökologischen Standpunkt aus gesehen ist Baumwolle ein sinnvoller Rohstoff, denn sie besteht zu 100% aus biologisch abbaubarer Zellulose, somit entfällt die Müllproblematik, die bei synthetischen Fasern auftritt.

Konventioneller Baumwollanbau birgt Gefahren und Probleme

Trotz aller positiven Eigenschaften ist die Ökobilanz von konventionell angebauter Baumwolle nicht die Beste! Das hat viele verschiedene Gründe, zum Ersten den sehr hohen Wasserverbrauch, denn um 1 kg Baumwolle herzustellen werden rund 11.000 Liter Wasser benötigt. Baumwolle wächst zum Zweiten sehr langsam und damit lange, das heißt, dass die Felder meist direkt nach der Ernte neu bestellt werden, um einen höheren Ertrag zu erzielen. Die Folge davon sind Monokulturen, die Böden können sich nicht erholen und sind zudem viel anfälliger für Schädlinge und Unkraut, müssen somit viel häufiger gedüngt und mit Insektiziden und Pestiziden behandelt werden. Auch bei der Ernte kommt Chemie zum Einsatz; um die maschinelle Ernte zu erleichtern und zu beschleunigen kommen hochgiftige Entlaubungsmittel zum Einsatz, die häufig zu gesundheitlichen Schäden bei den Bauern und Erntehelfern führen. Außerdem wird vermehrt genmanipuliertes Saatgut verwendet und ausgebracht um die Erträge weiterhin zu steigern, denn die Nachfrage ist riesig!

 

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Der Einsatz von Pestiziden und großen Erntemaschinen birgt Gefahren für Mensch und Umwelt.

Bio-Baumwolle und ihre Vorteile

Bei der Produktion von Bio-Baumwolle werden strenge Reglementierungen zu Grunde gelegt, es wird nach dem Prinzip des ökologischen Landbaus gearbeitet. Der biologische Anbau setzt voraus, dass die sog. Fruchtfolge beachtet wird, also unterschiedliche Pflanzen im Wechsel auf den Agrarflächen angebaut werden. Dazu müssen die Bauern in Kauf nehmen, dass sie saisonal gar keinen Ertrag an Bio-Baumwolle erwirtschaften können. Dafür sind die Ackerflächen immer fruchtbar und die übermäßige Vermehrung von Schädlingen wird vermieden. Um die verbleibenden Schädlinge gezielt zu bekämpfen, werden ausschließlich natürliche Mittel verwendet, z.B. Pflanzen, die zwischen der Bio-Baumwolle wachsen und die Schädlinge anziehen. Unkraut und Ungeziefer werden in Handarbeit entfernt. Gedüngt wird hier, wenn nötig, nur mit natürlichem Material wie Humus oder Jauche. Bio-Baumwolle wird im Gegensatz zur konventionell angebauten Baumwolle auch immer von Hand geerntet, also gepflückt, somit entfällt auch der Einsatz der giftigen Entlaubungsmittel. Es dauert zwar länger, ist aber wesentlich schonender für Mensch um Umwelt. Im ökologischen Ackerbau ist zudem streng untersagt gentechnisch verändertes Saatgut zu verwenden, das wird auch regelmäßig und scharf kontrolliert.

Das Problem des hohen Wasserverbrauchs lässt sich leider auch bei der Bio-Baumwolle nicht von der Hand weisen. Allerdings wird viel dafür getan, die Bauern zu schulen und verbesserte Technologien der Bewässerung einzusetzen, die bis zu 40% Wasser einsparen können, um den Anbau nachhaltiger zu gestalten.

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Bio-Baumwolle wächst naturbelassen und wird von Hand gepflückt. Ohne Pestizide und Maschinen.

Egal ob Bio-Baumwolle oder nicht, hat für uns leider der Umstand, dass die Pflanze nicht regional angebaut werden kann, immer den Nachteil, dass der Transport CO²-Emissionen zur Folge hat. Die Hauptanbauländer sind China, Indien, Pakistan und die USA. Wir von TRIGEMA versuchen auch hier gegenzusteuern und beziehen unsere Baumwolle aus europäischen Regionen wie Griechenland und der Türkei um die Transportwege möglichst kurz zu halten. 

 Bedeutet Bio-Baumwolle gleich Bio-Kleidung?

Leider nein! Das Zertifikat mit dem die Baumwolle ausgezeichnet wird, sagt nichts über die Weiterverarbeitung der Textilien aus. Die Behandlung mit Weichmachern, das Färben, Bleichen, bedrucken etc.

Trotzdem tust Du mit dem Kauf von Bio-Baumwoll-Produkten mehr Gutes als vielleicht auf den ersten Blick ersichtlich. Du bewahrst nicht nur circa sieben Quadratmeter Boden vor der Belastung mit Kunstdünger und Pestiziden, Du verbesserst auch aktiv die Arbeitsbedingungen der Menschen, die Bio-Baumwolle anbauen und förderst die nachhaltige Entwicklung der Anbauregionen und Länder. Die positiven Auswirkungen auf Umwelt und globalen Klimawandel sind weitere Gründe verantwortungsbewusst einkaufen zu gehen!

 

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TRIGEMA produziert seit jeher nachhaltig und verantwortungsvoll, auch zu einem großen Teil Kleidung aus biologisch angebauter Baumwolle. Die TRIGEMA Modelinie Change ist ein Vorreiter in der Kategorie vollständig abbaubarer Textilien. Komplett aus Bio-Baumwolle hergestellt und frei von jeglichen Schadstoffen und Giften. Diese Kleidung aus Bio-Baumwolle kannst Du bedenkenlos auf dem Kompost entsorgen, nachdem sie Dir jahrelang sehr gute Dienste leisten wird!

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Lass Dich von unserer Bio-Baumwolle begeistern – TRIGEMA Change

Mehr zum Thema Ökologie und Nachhaltigkeit bei TRIGEMA erfahrt ihr hier:

 

Kommentare (7)

  • Calvin Zerring
    am 30. Januar 2023 um 21:37 Uhr

    Servus, danke für den Beitrag. Ist sehr Interessant! Grüße aus Bayern

  • Kleidung richtig pflegen - Materialien behandeln | TRIGEMA MAGAZIN
    am 9. März 2021 um 10:06 Uhr

    […] Baumwollfaser hat atmungsaktive und feuchtigkeitsabsorbierende Eigenschaften. Schon seit vielen tausend Jahren wird sie am häufigsten in der Textilindustrie […]

  • So schadet die Textilindustrie unserer Umwelt | TRIGEMA MAGAZIN
    am 22. Juli 2020 um 09:52 Uhr

    […] Unsere Baumwolle stammt aus einem kontrolliert biologischem Anbau (kbA) und wird in einer sogenannten Mischkultur angebaut. Das bedeutet, dass nicht nur die Baumwolle auf den Feldern wächst, sondern neben ihr auch noch andere Pflanzen und Feldfrüchte. Das hat mehrere Gründe: Die Bodenfruchtbarkeit bleibt auf natürliche Weise erhalten, die Vielfalt der Fauna fördert die Artenvielfalt und erhält das Gleichgewicht zwischen Schädlingen und Nützlingen. Pestizide und massenhafter Dünger sind hier also völlig überflüssig und von TRIGEMA auch nicht gewünscht. […]

  • Soulcover
    am 4. Mai 2020 um 16:59 Uhr

    Super Beitrag, würde mir wünschen, dass es in Zukunft weitere Produkte in Baumwolle geben wird.

  • Nachhaltig leben - Nachhaltigkeit im Alltag | TRIGEMA MAGAZIN
    am 22. Februar 2018 um 08:02 Uhr

    […] davon versprichst? Auch im Konsumgüterbereich kannst Du auf nachhaltige Produktion achten, z.B. Kleidung aus Bio-Baumwolle aus ökologischem Anbau; Möbel, die nicht nur stylish sind, sondern auch langlebig und aus […]

  • Reinhard Stranz
    am 3. Januar 2018 um 10:33 Uhr

    Guten Tag Herr Grupp,
    sehr verdienstvoll das mit der Biobaumwolle.
    Vielleicht verkaufen die Bioläden bald Ihre Sachen?
    Ich wünsche mir auch Bettwäsche aus Biobaumwolle.
    Grüße
    Reinhard Stranz

  • Anke Benger
    am 21. Dezember 2017 um 17:35 Uhr

    Sehr geehrter Herr Grupp,
    ich liebe besonders die Bio – Baumwoll – Kollektion supergekämmt. Es sind die schönsten Stücke, sie halten am längsten Farbe, sind sehr strapazierfähig und nach etlichen Waschgängen und Jahren immer noch tragbar – und so schön, wie wenn ich sie grade erst bei Ihnen im Laden gekauft hätte – eben wie neu.
    Mit freundlichen Grüßen
    Anke Benger

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