0 Kommentar(e)
Allgemein | MODE

Die Geschichte eines Klassikers -Teil 4

Lesedauer ca. 4 Minuten

Der vierte Teil der T-Shirt-Serie ist da. Ein letztes Mal zeigt das TRIGEMA Magazin Dir, was das T-Shirt in den 90er Jahren zu DEM Kleidungsstück machte. Heute – nach 100 Jahren – hat der Klassiker so gut wie alles durchlebt. Von Girlie-Shirt bis Business-Shirt gibt es heute alles, was das Herz begehrt. Ob wir heute wohl noch ohne T-Shirt leben können? Lies hier:

Der Einfluss der Musik

Neues Jahrzehnt, neue Musik. Der Modemarkt definierte die Jugend der 90er als gewinnbringendste Zielgruppe. Mit elektronischen Technobeats und lauten Bässen etablierte sich ein neues Freiheitsgefühl. Pop, Techno, Rock und Hip-Hop erlebten ihre große Geburtsstunde. Wie bereits in den 50ern und 70er Jahren, probiert die Jugend der 90er neue Dinge aus, um sich von der älteren Generation abzuheben. Weniger als Rebellion, mehr als Austesten von Grenzen. Das musste sich natürlich auch im Kleidungsstil niederschlagen.Die Jugend der 90er Jahre feiert auf der Loveparade zu Techno-Beats.

Das Girlie-Shirt als Must-Have

Schrille Synthetik-Outfits in grellen neonfarben bestimmen die junge Generation. Auf der Loveparade wurde nicht nur die Technokultur gefeiert, sondern auch das Freiheitsgefühl gelebt. Die Musik ist plötzlich computergeneriert und die Stimmen der SängerInnen werden verzerrt. Hierdurch entsteht eine künstliche Kindheit. Das wirkt sich auch auf den Modestil aus: Bauchfreie Shirts, mit engerem Schnitt als bisher, werden mit Glitzer verziert. Das Girlie-Shirt ist geboren.

Berühmte Girl- und Boygroups wie die Spice Girls, Backstreet Boys, Destiny‘s Child oder Take That, waren Modevorbilder schlechthin. Vorwiegend auf der Bühne haben die synthetischen Stoffe Wunder gewirkt. Reflektierendes Licht ließ die Stars der 90er förmlich erstrahlen. Selbst Symbole der Natürlichkeit wie Blumen werden aus Kunstfasern nachgebildet und als Deko ins Haar gesteckt. Deutschlands Teenie-Star der 90er schlechthin, war Blümchen alias Jasmin Wagner. Ein Paradebeispiel für das kindliche Image der 90er Jahre.

Girlbands mit unterschiedlichen Outfits.

Tough statt Girlie

Neben dem kindlichen Image legten andere Girlbands den Fokus auf weibliche Stärke, Kraft und Stolz. Ein modischer Ausdruck dieses toughen Images, war Camouflage. Dieses Muster kennt man für gewöhnlich aus der Bundeswehr und ist eher als Tarnmuster bekannt. Das toughe Girl-Image vertritt besonders die Girlband Destiny‘s Child. Der Camouflage-Style tritt bis heute immer wieder auf. Seine Hochzeit hatte er Ende der 90er Anfang der 2000er.

90er Mode-Crashkurs:

  • Aus weitem Schnitt der 80er wird enges Girlie-Shirt
  • Girlie-Shirt in Neonfarben mit Glitzer
  • Synthetische Stoffe
  • Künstliche Kindheit

Mit den 90er Jahren nehmen auch die kleinen Schildchen im inneren der Kleidung zunehmend an Bedeutung auf. Herstellermarken dienten als Label und vermittelten dem Käufer ein Gefühl von Exquisität.

Das T-Shirt von heute

Heute trägt man das T-Shit immer und überall. In verschiedensten Schnitten begegnet es uns immer wieder. Egal ob Rundhals-Ausschnitt, V-Ausschnitt, gerader oder körperbetonter Schnitt. Häufig findet man das T-Shirt auch unter einem Anzug. Egal ob Business-Shirt, Crop Top, Statements, in Form von Color Blocking, mit Fledermaus-Ärmeln oder Trompeten-Ärmeln. Das T-Shirt ist der Ursprung für alles Weitere, das wir heute tragen. Aus ihm entstammt die Bluse mit verspieltem Schnitt und viele weitere Oberteile.

Das T-Shirt von heute ist schlicht mit allem kombinierbar.

Da das T-Shirt bereits alles durchlebt hat, gibt es heute kaum noch eine Möglichkeit, den Klassiker neu zu erfinden. Alle Oberteile die man heute in Gassen, Einkaufsstraßen, im Büro, in der Schule oder am Strand entdeckt, sind nur eine Wiedergeburt dessen, was in den letzten Jahrzehnten modern und in war. Jeder Modetrend erwachte in den letzten 10-20 Jahren noch einmal zum Leben. Alles in allem kann man aber sagen, dass die Gestaltung der Shirts schlichter und zurückhaltender wurde. Auch die Kombinationen werden schlichter und ruhiger. Farben werden gedeckter. Aus „Mehr ist mehr“ wird „Weniger ist mehr“.

Das 100-jährige Bestehen des T-Shirts, trug in dem vergangenen Jahrzehnt immer wieder dazu bei, die unterschiedlichen Arten des T-Shirts wieder aufleben zu lassen. Ob Bad-Taste, Proll- oder Hippie-Party, immer und immer wieder finden die berühmten Schnitte neuen Anklang durch Kombinationen und Stilbrüchen. Eine genaue Modelinie, lässt sich heute nicht definieren, da wir im Endeffekt tragen, worin wir uns wohl fühlen. Und das sollte auch so sein! Ob gestreift, „All Black Everything“(„Alles in Schwarz“), oder jedmögliches Muster in einem Outfit vereint. Heute gibt es von allem etwas und das ist auch gut so. Denn wir sind in diesem Zeitalter an ein Punkt gekommen, an dem uns unser Gefühl und die Umwelt wichtiger ist als das Aussehen. ♥

Das T-Shirt von heute kann schlicht zu allem kombiniert werden. Ob Rund- und mit V-Ausschnitt.

Unser Fazit

Die Geschichte eines Klassikers zu verfolgen hat uns zahlreiche Erinnerungen beschert. Eine Zeitreise durch die Mode sowie durch die Musik und das Lebensgefühl kann nie Schaden. Das Aufleben des geliebten Klassikers, gibt uns ein Gefühl von den „guten alten Zeiten“.

Falls wir Deine Lust auf mehr Erinnerungen geweckt haben. Haben wir noch einen weiteren Blogbeitrag über den Wandel der Mode für Dich.

Alle anderen Beiträge zur Serie findest Du hier:

Die Geschichte eines Klassikers – Teil 1 (1920-1949)

Die Geschichte eines Klassikers – Teil 2  (1950-1969)

Die Geschichte eines Klassikers – Teil 3  (1970-1989)

Gib uns eine Rückmeldung, ob Dir die Serie über die Geschichte eines Klassikers gefallen hat. Welche Jahrzehnte haben Dich besonders interessiert? Wir freuen uns auf Dein Feedback!

 

Kommentare (0)

Kommentar schreiben

*Pflichtfeld