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Löcher flicken und stopfen – Anleitung zum Reparieren

Lesedauer ca. 5 Minuten

Manchmal gibt es Produkte, die wir nicht missen möchten. Dennoch treten bei starker Nutzung Alters- und Gebrauchsspuren auf. Durch Reibung verursachen wir dünnere Stoffe. Dann sind auch Risse, Löcher oder andere Schäden vorprogrammiert. Doch Du musst Deine Lieblingsprodukte nicht gleich wegwerfen, weil sie kaputt gehen! In diesem Blogbeitrag möchten wir Dir erklären, wie kleine Schäden entstehen und was Du tun kannst, um das Kleidungsstück wieder zu reparieren. Quasi unsere kleine Anleitung zum Löcher flicken.

Wie entstehen Löcher in der Kleidung?

Wir kennen es doch alle, wenn man die Jacke schließen möchte und der Reißverschluss den Stoff des Shirts einklemmt! Ob im T-Shirt, der Jeans oder in den Socken – wenn Du kleine Löcher in Deiner Wäsche entdeckst, könnte das an vielen Dingen liegen. Meist sind scharfe oder eckige Gegenstände dafür verantwortlich, die mit der Kleidung in Berührung kommt. Die häufigsten Gründe für kleine Löcher sind:

Es verlängert den Produktlebenszyklus, wenn wir Löcher flicken.

– Gürtel
– Reißverschluss
– Waschmaschine

Kaputte Kleidung vorbeugen

Ärgerlich, wenn die Waschmaschine durch etwas Spitziges das liebste Kleidungsstück beschädigt oder sogar der Gürtel dafür verantwortlich ist. Allerdings lässt sich das durch einen kleinen Aufwand einfach vermeiden. Sorge dafür, dass in der Waschmaschine alle Produkte mit Reißverschlüssen verschlossen und auf links gedreht sind. Wenn Du bei Produkten (auch ohne Reißverschluss) sichergehen möchtest, kannst Du diese in einen kleinen Wäschesack packen und in die Wäsche geben.

Die unangenehmere Ursache von Löchern in Textilien sind kleine Tierchen namens Kleidermotten. Sie ernähren sich von tierischen Materialien innerhalb des Kleiderschranks. Anfällige Stoffe sind besonders Seide, Wolle, Leder und Mischgewebe. Sie vermehren sich, indem sie im Kleiderschrank nisten und bauen sich innerhalb zwei Monate einen Kokon. Der Nachwuchs wird in der Kleidung ausgebrütet. Umso wichtiger, den Kleiderschrank nicht allzu voll zu stopfen und ihn regelmäßig mit Essig auszuwaschen.

Gegenwirken kannst Du – wie bei Mama – mit Duftkissen. Sie enthalten ätherische Öle wie beispielsweise Zirben- oder Lavendelöl. Sollte der Duft verflogen sein, brauchst Du das Kissen nicht wegzuwerfen. Tropfe je nach Duftkissengröße wieder einige Tropfen ätherisches Öl hinein. Möchtest Du lieber auf Öle verzichten, kannst Du auch getrockneten Lavendel in einen luftdurchlässigen Beutel füllen. Eine weitere Alternative ist ein kleiner Lavendelstrauß. Hänge diesen an einem Faden an die Kleiderstange.

Duftkissen wirken vorbeugend gegen Kleidermotten.

Möglichkeiten kleine Löcher flicken

Bitte auf keinen Fall wegwerfen! Was eine Zeit lang extrem uncool war, ist heute wieder zurück. Wen wundert es, denn es hatte Gutes an sich: Produkte wurden länger getragen und zeitgleich verschönert. Die Rede ist vom „Flicken“. Von gemustert über bunte Motive bis hin zum einfarbigen Fixierstoff ist alles dabei (gewesen). Die Auswahl ist riesig und die Umsetzung einfach:

Vorweg: Es gibt einen Unterschied zwischen Fixierstoffen und sogenannten Aufnähern (Patches). Sollte der Stoff ausgedünnt sein, reicht ein Fixierstoff. Das ist eine Art Zwischenstoff mit einer schmelzfähigen Oberfläche. Durch Hitze des Bügeleisens lässt sich der Oberstoff mit dem Zwischenstoff verbinden und schützt das Kleidungsstück vor weiterem Ausdehnen. Die gibt es sowohl farbig als auch in transparenter Ausführung für alle Farben. Aufnäher sind eine Art textile Abzeichen und haben eine lange Tradition und werden gern zur Rangordnung oder Gruppenzugehörigkeit eingesetzt. Heute gibt es sie in allen möglichen Varianten.

Aufbügeln von Aufnähern oder Fixierstoffen

1. Vorbügeln

Die kaputte Stelle Deines Kleidungsstücks muss auf jeden Fall vorgebügelt sein. Vermeide Falten, denn das könnte das Ergebnis beeinträchtigen. Ist dein Loch so groß, dass der Stoff rundum dieses nicht mehr verschließen kann, dann Lege ein Stück Stoff auf die untere Seite des Lochs.

2. Aufnäher/Patches auflegen

Mit der Klebefläche nach unten an der gewünschten Stelle auflegen. Achte drauf, dass der Aufnäher ein bestehendes Loch vollständig abdeckt. Nur so erhältst Du die gewünschte Wirkung.

3. Geschirrtuch oder Backpapier darüberlegen

Dies dient zum Schutz vor direkter Hitze vom anschließend folgenden Bügeleisen.

4. Patch mit Druck ca. 45 Sekunden lang aufbügeln

Achte auch darauf, die Ränder ausgiebig zu erwärmen, damit sich der Kleber gut mit dem Stoff verbinden kann. Das Bügeleisen kann hierbei auf die mittleren Stufe erhitzt sein.

5. Überprüfe vorsichtig, ob alles fest ist

6. Bügle das Kleidungsstück mit Patch nochmals auf links

Patches mit spitzen Ecken lösen sich leicht wieder, daher empfehlen wir hier mit Nadel und Garn nachzuhelfen.

Mit Nadel & Faden Löcher flicken

Mit Nadel und Faden lassen sich hervorragend kleine Löcher stopfen.

Wer keine bunten Patches möchte, kann auch zur Nadel und einem etwas dickeren Garn greifen. Mit einer passenden Farbe verschmilzt die Korrektur mit dem Stoff und die Reparatur ist kaum zu sehen. Alternativ kannst Du natürlich auch ein farbiges Garn verwenden. So lassen sich auffällige Motive oder Symbole nähen, die das Produkt noch mal aufwerten. Die Nähte bei Jeans sind ebenfalls oft kontrastfarbig.

Bei feinen Stoffen ist es besser, Du verwendest eine feine Nadel. Dabei sollte das Garn immer so vernäht werden, dass die Stränge parallel zur Stoffstruktur verlaufen. Nähst Du diagonal, lässt sich die Korrektur trotz gleichfarbigen Faden erkennen. Deine alte Jeans, Socken oder das T-Shirt können so noch länger getragen werden und du vermeidest unnötige weitere Käufe.

Das Stopf-Ei hilft beim vernähen, da es davor schützt, das Material zu verziehen.

Wichtig: Beim Nähen nicht ziehen! So verziehst Du das Material und die Reparatur könnte dafür sorgen, dass der Stoff falsch fällt oder seltsame Falten wirft. Eine große Hilfestellung bietet hier zum Beispiel ein sogenanntes Stopf-Ei aus Holz. Wenn Du das Kleidungsstück mit der beschädigten Stelle über das Ei ziehst, ist es nicht mehr möglich, beim Flicken oder stopfen zu viel Spannung auf den Faden zu geben.

Ein weiterer wertvoller Tipp: Achte darauf, dass die Einstichstellen der Nadel sich sehr nah an der beschädigte Stelle befinden. Wähle hierfür Maschen, die noch unbeschädigt sind und sich nicht lösen. Solltest Du mit dem Vernähen fertig sein, achte darauf, dass Du den Knoten auf der Innenseite (links) deines Kleidungsstücks machst. Gerade einmal so groß, dass das Vernähte sich nicht wieder löst. Überstehende Fäden kannst Du einfach abschneiden.

Visible Mending – Kreativ Löcher flicken

Verkünsteln können sich alle, die Geduld und Zeit haben. Schöne sichtbare Stickereien können sowohl ein Loch stopfen, als auch langweilige Produkte aufhübschen.

Verbunden mit dem derzeit beliebten Upcycling ist das visible Mending – wörtlich  „sichtbares Ausbessern“. Dies ist eine Möglichkeit, alle langweiligen Produkte farblich kreativ zu verschönern – ganz nach den eigenen Wünschen. Allerdings ist dieses kreative Stopfen nicht nur bei kleinen und größeren Löchern möglich, sondern auch wenn das Produkt nicht kaputt ist. Im Internet findest Du zahlreiche Beispiele für die unterschiedlichsten Motive auf allen Materialien.

PS: Wir haben auch einen Blogbeitrag zum Knöpfe annähen und Reißverschlüsse reparieren!

 

Kommentare (2)

  • Christa niedhöfer
    am 5. Juli 2022 um 17:59 Uhr

    Bin begeistert Wertschätzung der Kleidung tolle Idee ,einiges mache ich schon seit Jahren mit Applikation löcher zuverschönern .danke für diesen tollen Beitrag so kann man ressourcen die Wertschätzung erhalten.

    • TRIGEMA Online Team
      am 6. Juli 2022 um 08:20 Uhr

      Vielen Dank für Ihr Lob Frau Niedhöfer!
      Wir freuen uns sehr darüber
      VG vom TRIGEMA Online Team

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