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Nachhaltig leben – Wie Du mit kleinen Dingen Großes leistest

Lesedauer ca. 7 Minuten

Der ökologische Fußabdruck

Der ökologische Fußabdruck, den wir auf der Erde als einzelne Individuen hinterlassen, setzt sich aus den Ressourcen zusammen, die wir verbrauchen und dem, was wir zurücklassen. Wenn wir mal ganz ehrlich sind, ist der Abdruck von uns meisten so groß, dass die Erde mit all der Belastung nicht fertig wird. Hier kannst Du Dich und Deine nachhaltige Lebensweise mal selbst testen und Deinen ganz persönlichen ökologischen Fußabdruck ermitteln, den Du auf der Erde hinterlässt.

www.fussabdruck.de/fussabdrucktest/#/start/index

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Lass uns raten: Fertig und überrascht?

Als Konsequenz versuchen einige ihren Alltag nachhaltig zu gestalten und die Spuren etwas kleiner zu halten. Aber wie kann man denn nachhaltig leben? Im Grunde weiß jeder Einzelne von uns bereits sehr viel. Tipps und Tricks, wie man den ökologischen Fußabdruck klein halten kann, hat jeder schon einmal gehört und gesehen. Und wenn das jeder Einzelne beherzigen würde, wäre die Welt auch schon ein kleines bisschen schöner. Aber warum tun wir das nicht? Die Antwort liegt tief in uns verbogen: Wir sind bequeme Gewohnheitstiere und Veränderungen machen uns erst einmal Angst.

Nachhaltig leben bedeutet in erster Linie eine Umstellung, Arbeit an uns selbst, Anstrengung und Selbstdisziplin. Doch wenn dieser Punkt erst einmal überwunden ist, wirst Du sehen, dass Du mit einer nachhaltigen Lebensweise nicht nur der Natur und Umwelt etwas Gutes tust, sondern auch Dir selbst, Deiner Gesundheit und Deinem Lebensgefühl! Also raus aus dem Trott der Bequemlichkeit – wir haben hier ein paar wirklich alltagstaugliche Tipps zusammengestellt, von denen jeder – aber auch wirklich jeder – sich einige aneignen kann!

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5 Selbstverständlichkeiten, um nachhaltige Lebensweise zu stärken

  1. Energie sparen hilft Umwelt und Geldbeutel
  2. Cleverer Umgang mit Essen und Einkauf
  3. Das alltägliche Leben – Konsum, Haushalt, Wohnen
  4. Gut verpackt ist clever gebraucht
  5. Müll, Recycling – nicht verbrauchen, sondern gebrauchen (siehe Cradle to Cradle)

1. Nachhaltig leben – Umgang mit Energie hilft Deinem Geldbeutel

Energiesparende Glühlampe

Schon gewusst, dass 15 % des Stromverbrauchs von Elektrogeräten im Standby- oder Sleepmodus verbraucht werden? Abschaltbare Steckerleisten verschaffen hier bereits Abhilfe. Auch Dein WLAN frisst Strom wenn, Du schläfst. Den Stromverbrauch unter Kontrolle zu haben ist eine Sache. Noch schöner ist es, zu einem Öko-Strom-Anbieter zu wechseln. Oft winken hier auch gute Preise und Wechselprämien. Also nicht faul sein; Vergleichen und wechseln.

Der Klassiker: Heizen! Muss die Heizung laufen, wenn Du nicht zu Hause bist? Oder in Räumen, die Du nicht nutzt? Auch hier lässt sich mit einem Thermostat mit Zeitschaltuhr schon viel erreichen. Es gibt auch schon immer mehr Smarthome-Lösungen auf dem Markt, mit denen Du von unterwegs die Steuerung übernehmen kannst. Oft kannst Du schon durch kleine Veränderungen auch alte Systeme mit solchen Lösungen pimpen und nachhaltig leben.

Elektrogeräte solltest Du schon vor dem Kauf auf Effizienz, Verbrauch und Bilanz untersuchen. Achte darauf, ob Du das Gerät tatsächlich brauchst. Ist ein Trockner in einem 2-Personen Haushalt wirklich nötig, oder kannst Du die Wäsche auch einfach aufhängen? Auch die Einstellung der Geräte solltest Du beachten. Der Kühlschrank muss beispielsweise nicht auf der höchsten Stufe laufen. Und auch das Kurzprogramm an der Spülmaschine reicht oft aus.
Ein weiterer großer Faktor zum nachhaltig leben – bei dem Du nicht nur die Umwelt schonst, sondern auch Deinen Geldbeutel – ist natürlich die Mobilität. Fährst Du mit dem Auto ins Fitnessstudio um dort Fahrrad zu fahren? Nicht jedem ist es möglich, auf das Auto zu verzichten, aber Du kannst darauf achten, Kurzstrecken zu vermeiden und Dir eine spritsparende Fahrweise anzueignen.

Wenn ein neues Fahrzeug angeschafft werden muss, kannst Du beim Kauf Wert auf Verbrauchs- und Emissionsangaben legen. Ein Elektroauto hat auf dem Land eventuell noch keinen Sinn; in der Stadt kann es allerdings eine gute Alternative sein – wenn nicht sogar ein Roller oder E-Bike ausreicht. In vielen großen Städten gibt es tolle Car-Sharing-Angebote oder gut ausgebaute öffentliche Verkehrsnetze. Eine weitere Überlegung sind Fahrgemeinschaften und Mitfahrgelegenheiten. Die Möglichkeiten werden immer vielseitiger, unzählige Kilometer einzusparen.

 

2. Nachhaltig leben – Umgang mit Lebensmitteln

Gemüse aller Sorten liegt auf einem Tisch

An allererster Stelle der Umweltsünden steht der übermäßige Fleischkonsum und der Verzehr tierischer Produkte. Die Massentierhaltung brauchen wir, um die massive Nachfrage zu befriedigen. Dabei werden Unmengen an Treibhausgasen produziert. Du sollst und musst nicht völlig auf Fleisch und andere tierische Produkte verzichten, es reicht bereits bewusstes Konsumieren artgerechter Haltung zu unterstützen oder beim Bio-Bauern direkt einzukaufen. Damit tust Du auch etwas für Deine Gesundheit, für die Region und für den Tierschutz.

Ein weiterer Tipp für nachhaltigen Lebensmitteleinkauf: Stelle Dir einen wöchentlichen „Kochplan“ auf und schreibe auf jeden Fall Einkaufszettel. Das hilft nicht übermäßig viel einzukaufen und nichts wegwerfen zu müssen. Es ist auch sinnvoller, einmal in der Woche einkaufen zu gehen, als jeden Tag. Täglich ist meist wesentlich teurer, man hat mehr Wege zurückzulegen und ist unflexibler. Wir werfen viel zu viele Lebensmittel in den Müll, das liegt zum einen am falschen Einkaufsverhalten und zum anderen am sogenannten  Mindesthaltbarkeitsdatum. Oft sind Lebensmittel weit darüber hinaus noch sehr gut genießbar. Hier lautet die Devise: Geruchs- und Geschmackstest machen und auf Deine Sinne vertrauen.

Wenn doch mal etwas übrig oder zu viel ist, kannst Du sehr viele Nahrungsmittel einfrieren oder auch einkochen, um sie haltbar zu machen. So sparst Du nicht nur Geld, sondern bist auch in Deiner Planung flexibel. Achte beim Kauf auf regionale und saisonale Produkte, so vermeidest Du lange Transportwege, umweltschädliche sowie sozial unverträgliche Anbauformen und überlagerte Ware.
Saisonkalender für Obst, Gemüse und Salat – www.regional-saisonal.de/saisonkalender

 

3. Nachhaltig leben – Konsum, Haushalt, Wohnen

Konsumwahn im Einkaufszentrum

Hier kann man eine beinahe unendliche Liste führen.
An allererster Stelle: konsumiere bewusst! Brauchst Du wirklich alle Klamotten im Schrank – muss da jetzt echt was Neues her?

Wir konsumieren viel zu viel auf gesellschaftlichen Druck, um Leute zu beeindrucken, die wir vielleicht gar nicht mögen. Hinterfrage also bei jedem Produkt, welchen Wert es für Dich hat. Auch im Konsumgüterbereich kannst Du auf nachhaltige Produktion achten, z.B. Kleidung aus Bio-Baumwolle aus ökologischem Anbau; Möbel, die nicht nur stylisch sind, sondern auch langlebig und aus ökologisch angebautem Holz. Selbst bei der Wahl Deiner Bank kannst Du Gutes tun, indem Du herausfindest, ob die Bank z.B. soziale Projekte fördert oder sich für erneuerbare Energien einsetzt.
Im Haushalt kannst Du sehr gut auf ökologische und nachhaltige Putzmittel zurückgreifen, die meistens genauso gut funktionieren wie die Chemiekeulen – dazu sind sie wesentlich günstiger. Zitronensäure, Soda, Schmierseife und Essig sind wahre Wundermittel. Als Kalklöser, Fettlöser, Wasch- und Bleichmittel, Abflussreiniger … Die Einsatzmöglichkeiten sind unfassbar vielseitig.

 

4. Nachhaltig leben – Gut verpackt ist halb gewonnen

Coffee to go Becher kippt aus

Einzeln eingeschweißte Äpfel, der Coffee-To-Go-Becher, Plastiktüten beim Einkaufen, überdimensionierte Verpackungen, Massen an Füllmaterial aus Plastik … Dadurch wird nicht nur Müll produziert, es wird auch eine Menge Energie benötigt, um es herzustellen.
Eine Stofftasche oder einen Korb zum Einkaufen mitzunehmen ist schon mal ein Ansatz. Kaufe loses Obst und Gemüse – meistens brauchst Du doch nicht den 2 Kilo Sack Karotten oder? Getränke am besten in Glasflaschen kaufen oder zumindest in Mehrweg-Plastik-Flaschen. Warum denn auch nicht einfach Wasser aus der Leitung? In Deutschland haben wir eine sehr hohe Wasserqualität; das Leitungswasser kannst Du also bedenkenlos trinken. Diverse Vorratsdosen oder Behälter sparen viel Frischhalte- und Alu-Folie. Und wer seinen eigenen Becher mitbringt, bekommt auch einen Kaffee zum Mitnehmen – mittlerweile sogar günstiger. Haltbare Lebensmittel kannst Du auch in Vorrats- oder Nachfüllpackungen kaufen und so unnötigen Müll vermeiden, denn diese kannst Du oft weiterverwenden oder umfüllen.

In größeren Städten gibt es oftmals eine hohe Wahrscheinlichkeit, einen „unverpackt“-Laden zu finden. Hier kannst Du mit all Deinen Gefäßen hingehen und die Mengen an Lebensmitteln selbst dosieren und abwiegen. Ebenso gilt das für Waschmittel, Kosmetikprodukte und vieles mehr! Wer doch auf Plastiktüten zurückgreifen muss, kann hier auch die aus Recyclingmaterial benutzen und sie vor allem wiederverwenden, zu guter Letzt als Müllbeutel.
Generell kannst Du immer darauf achten, Verpackungen aus Kunststoff zu vermeiden und auf Papier, Pappe, Stoff oder auf lose Produkte zurückgreifen. Ganz ohne Kunststoff wird für die meisten von uns nicht funktionieren, aber wir können unseren Verbrauch stark reduzieren.

 

5. Nachhaltig leben – Müll und Recycling – gebrauchen nicht verbrauchen

Aus alten Disketten einen Blumentopf zu basteln, nennt sich Uncyceln

Wir sollten mit den Ressourcen unserer Erde sparsam umgehen und den Berg aus Müll, den wir produzieren, nicht noch vergrößern. Die richtige Entsorgung ist das A&O in diesem Bereich. Wir Deutschen sind schon Weltmeister im Recyceln und Müll trennen. Und das ist auch gut so! Sonderabfälle wie Batterien, Altöle oder Ähnliches gehören nicht in den Hausmüll. Diese kann man sammeln und bei Gelegenheit zum Wertstoffhof bringen, wo sie richtig entsorgt werden. Für Papier und Glas gibt es Container. Wenn Du einen Garten hast, kannst Du Dir einen Komposthaufen anlegen, der Dir guten Dünger für Deine Pflanzen liefern wird.
Unser Motto in diesem Bereich: Teilen und weitergeben! Was Du nicht mehr haben möchtest, können andere vielleicht noch gut gebrauchen. In Second-Hand Läden, diversen Online Portalen oder Tauschbörsen kannst Du Dich leicht der Sachen entledigen, die Du nicht mehr brauchst. Du machst anderen eine Freude, sparst Müll ein und bekommst außerdem noch Geld dafür.
Wenn etwas kaputt gegangen ist, repariere es einfach oder hol Dir Hilfe dabei. Mittlerweile gibt es viele Treffpunkte und sogenannte Repair-Cafés bei denen Du Deine kaputten Dinge reparieren lassen kannst – und das nur im Tausch gegen etwas Anderes. Vielleicht kannst Du eine Hose umnähen, während jemand anderes Dein Handy repariert. Eine Hand wäscht die andere ist das Motto! Wo es Repair-Cafés in Deiner Nähe gibt, erfährst Du hier: www.repaircafe.org/de

Auch durch das immer beliebtere Upcycling können wir etwas aus vermeintlichem Müll oder ausrangierten Dingen machen. Taschen aus alten Lkw-Planen, Schmuck aus Kaffeekapseln, Möbel aus Paletten sind derzeit die größten Renner. Und da geht noch viel mehr und Du hast sicher noch viele eigene Ideen, wie Du aus Deinen alten Sachen mehr machen kannst.

 

Bergige Landschaft, frische Luft, weite Sicht.

Nachhaltig leben bedeutet also in allererster Linie bewusst zu leben und das in allen Bereichen unseres täglichen Ablaufs. Denn mit kleinen Dingen kannst Du Großes leisten. Die Welt auf einen Schlag zu Veränderen ist vielleicht ein wenig viel verlangt, aber Schritt für Schritt können wir sie gemeinsam ein wenig besser machen!

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Kommentare (2)

  • A.Veits
    am 28. März 2021 um 21:58 Uhr

    Tippfehler in Kapitel: Der ökologische Fußabdruck
    Zeile 4: …. dass die viel Erde zu klein ist
    Zeile 9: … mann …
    Tippfehler am ende des Textes, unter dem Gebirgsfoto: … Veränderern …

    Im Textverlauf fehlen einige Kommas.

    • TRIGEMA Online Team
      am 29. März 2021 um 10:14 Uhr

      Vielen Dank für die Info! Wir haben den Text korrigiert. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr! 🙂
      Liebe Grüße vom TRIGEMA Online Team

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