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Schweißgeruch aus der Kleidung entfernen

Lesedauer ca. 5 Minuten

Wie Du dem Mief den Kampf ansagen kannst

Schweißgeruch in Kleidung ist für viele eine Horrorvorstellung – er setzt sich fest, er nervt und ist schwer wieder loszuwerden.
Um herauszufinden wie man den Schweißgeruch aus der Kleidung entfernen kann, muss man erst mal verstehen wie der Schweißgeruch entsteht!

Schwitzen ist lebenswichtig für uns! Über 2 Liter Wasser gibt Dein Körper täglich über die Haut ab. Zur Temperaturregulierung und zur Ausscheidung von Giftstoffen ist das Schwitzen unerlässlich und gesund. Schweiß besteht zu 99% aus Wasser, das verdunstet und zu einem halben Prozent aus Salz. Das alleine riecht schon mal nicht, vor allem nicht als frischer Schweiß. Das verflixte letzte halbe Prozent enthält Harnstoff, Aminosäuren, Milchsäure und vor allem Fette und Zucker. Diese alleine sind auch geruchlos – was ist es dann, was uns so in die Nase sticht? Auf unserer Haut leben Bakterien und die dürfen das auch. Allerdings ernähren sie sich von den ausgedünsteten Fetten und dem Zucker und bei der Zersetzung dieser Stoffe entstehen Abfallstoffe, die den teilweise beißenden Schweißgeruch verursachen. Je länger die Bakterien sich ungehindert vermehren und ernähren können, desto schlimmer wird der Mief.

Was tun um den Schweißgeruch zu verhindern?

Am einfachsten ist es wohl das Schwitzen von vornherein zu verhindern, dem Körper, wenn nötig, Kühlung zuführen und locker sitzende Kleidung tragen. Dazu kommt die regelmäßige Körperpflege, um den Bakterien erst gar keine Chance zu geben. Für Menschen, die sehr stark schwitzen, gibt es diverse Hilfen und Mittel aus der Apotheke, spezielle Anti-Transpirante, welche die Schweißproduktion hemmen. Ein naheliegender Gedanke ist ja auch den unangenehmen Geruch mit Deo oder Düften zu überdecken – das hilft nur sehr bedingt, es wird eher schlimmer dadurch, weil sich die Gerüche dann auch noch vermischen und überlagern. Dazu gibt es auch noch mehr lästige Flecken in der Kleidung, die dann auch noch entfernt werden wollen.

 

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Warum ist es aber so, dass frische Kleidung aus dem Schrank nach kürzestem Tragen schon wieder riecht? Die Erklärung ist ganz einfach: wir waschen unsere normal getragene Kleidung bei 30° oder 40° in der Waschmaschine mit „normalem“ Waschmittel. Das reicht einfach nicht aus um den Bakterien, die sich in der Kleidung festgesetzt haben, den Garaus zu machen. Wir ziehen also die Kleidung an und bieten den kleinen Lebewesen durch Körperwärme und neue Feuchtigkeit das Schlaraffenland zum Überleben.

Aber wie kannst Du jetzt den Schweißgeruch aus der Kleidung entfernen, wenn er sich einmal festgesetzt hat?
Mittlerweile gibt es viele antibakterielle Waschzusätze oder spezielle Waschmittel zu kaufen, die man einfach mit in die Maschinenwäsche geben kann. Meistens enthalten diese aber viel Chemie, ätzende Substanzen und Giftstoffe, die ja nicht nur in der Kleidung landen, sondern auch auf unserer Haut und im Abwasser.
Wer nicht gleich die Chemiekeule auspacken möchte oder die Sachen nicht wegwerfen möchte, kann sich auf 3 altbewährte Hausmittel verlassen, die in 99% der Fälle das Übel bei der Wurzel packen, also die Bakterien abtöten.

 

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Schweißgeruch entfernen, so geht’s ganz einfach:

  1. Ganz klassisch: Waschsoda! Gibt es in jedem Supermarkt oder in der Drogerie zu kaufen. Eine Lösung aus 5 Litern Wasser und einem Esslöffel Soda anrühren und diese ca. 30 Minuten ruhen lassen. Waschsoda ist eine starke Lauge, beseitigt vor allem Fettreste sehr gut, hat also auch den schönen Effekt Schweißflecken zu entfernen. Die Stücke, die Du behandeln möchtest, für 1 bis 2 Stunden in der Lösung einweichen. Abschließend einen normalen Waschgang in der Maschine und der Schweißgeruch ist aus der Kleidung raus.
    Wenn Du kein Waschsoda im Haus hast: Backpulver und Natron kannst Du nicht nur in der Küche verwenden! Sie haben einen sehr ähnlichen Effekt wie Soda!

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  1. Allzweckmittel Zitronensäure! Diese hat eine stark antibakterielle Wirkung und setzt dem Schweißgeruch ordentlich zu. Außerdem ist sie sehr wirkungsvoll gegen Flecken, also „Tschüß Schweißrand“! 4 Teelöffel Zitronensäure in Pulverform auf 1 Liter warmes Wasser ist eine gute Mischung. Die Kleidung für etwa 1 Stunde einweichen und anschließend in der Waschmaschine waschen.
    VORSICHT: die starke Säure greift nicht nur Bakterien und Schmutz an, sondern auch Farben! Also die Zitronensäure am besten nur für helle, weiße oder auch schon verblichene Wäsche nutzen!

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  1. Das kleine Wundermittel: Essig! Für dunkle, farbige oder auch bedruckte Textilien, triffst Du mit Essig die richtige Wahl. Ähnlich wie die Zitronensäure ist Essig antibakteriell; nicht umsonst ist er eine Grundsubstanz bei vielen Reinigungsmitteln. Fülle eine große Schüssel mit warmem Wasser und gib ein großes Glas Essig hinzu. Vielleicht nicht unbedingt den dunklen Balsamico J , ganz normaler weißer Weinessig oder auch Essigessenz (davon kannst Du etwas weniger benutzen). Eine Stunde etwa sollten die Textilien eingeweicht werden, damit der Essig seine Wirkung tun kann und alle Bakterien abgetötet werden. Danach ein Waschgang in der Maschine.
    Super-Trick: Eine Kappe (vom Waschmittelverschluss z.B.) oder 2 Schnapsgläschen Essig zum Waschmittel in die Waschmaschine hat einen ganz ähnlichen Effekt und Du sparst Dir das Einweichen!

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Das lästige Übel der Schweißflecken kannst Du übrigens mit der guten alten Gallseife am besten in den Griff bekommen. Gallseife ist, wie Soda, wenn sie aufgelöst ist eine Lauge und stark fettlösend. Die Flecken bestehen zum größten Teil aus dem Fett, das wir auf unserer Haut haben.
Einfach die betroffenen Stellen anfeuchten und mit Gallseife gut einreiben. Ein wenig einwirken lassen und ab in die Maschine.

Ein kleiner Tipp noch zum Schluss:

Omas hatten immer schon die besten Tricks im Haushalt! Kennst Du noch das Stückchen Seife im Schrank? Das ist auch ein kleines Mittelchen gegen üblen Geruch. Erstens duftet die Wäsche gut, wenn Du sie aus dem Schrank holst, zweitens hat sie schon als Stück einen leicht antibakteriellen Effekt, der sich positiv auf Deine Wäsche auswirkt. Vor allem für Wäsche, die nicht so häufig gebraucht wird, wie z.B. Bettwäsche oder Laken, kannst Du immer mal wieder ein frisches Stückchen Seife in die Schublade legen.

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Wir hoffen dir hiermit ein wenig geholfen zu haben beim Thema „Schweißgeruch aus Kleidung entfernen“. Wenn du dich auch für verschiedene Bekleidungsstoffe interessierts kannst du hier unsere kleine Stoffkunde nachlesen.

 

Kommentare (6)

  • KASACKS
    am 20. April 2022 um 03:56 Uhr

    Super geschrieben.Vielen Dank.

  • Mira
    am 16. Juli 2021 um 09:51 Uhr

    Hallo,
    Kann man das Zitronensäure-Wasser mehrmals verwenden oder sollte man es immer wieder neu ansetzen?

    • TRIGEMA Online Team
      am 19. Juli 2021 um 10:36 Uhr

      Hallo,
      das Wasser kann man mehrmals verwenden, wenn es nicht verschmutzt oder trüb ist. Eine andere Möglichkeit wäre es, betroffene Kleidungsstücke alle auf einmal in eine Schüssel mit Zitronen-Wasser zu geben. Aber Vorsicht! Zitronensäure nicht bei farbigen Textilien verwenden, da es zu Verfärbungen kommen kann.
      LG vom TRIGEMA Online Team 🙂

  • Wolf
    am 14. April 2018 um 10:38 Uhr

    Hi, Frage: Essig zum Waschmittel hinzu? Ich dachte immer Waschmittel sind laugisch. Und dann Säure? Oder soll das in den Spülgang?

    • Dagmar Heltmann
      am 16. April 2018 um 07:55 Uhr

      Hallo Herr Duttlinger,

      Sie haben Recht, Waschmittel sind Laugen, aber das bedeutet nicht, dass die Wirkung der Essigsäure aufgehoben wird oder umgekehrt.
      Den Essig einfach mit in die Waschmittelkammer. Sie können auch zuerst ein „Kurzprogramm“ nur mit Essig laufen lassen und anschließend normal durchwaschen.
      Der bessere Weg ist aber das Einweichen, damit der Essig seine Wirkung richtig entfalten kann. Wir hoffen, Ihnen ein wenig weitergeholfen zu haben!

      Viele Grüße,

      Ihr TRIGEMA-Team

    • Holger Klauser
      am 8. November 2020 um 19:14 Uhr

      Vielen Dank für die Tipps. Man(n) will ja auch nichts falsch machen.

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