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UNSERE (UM)WELT | Interviews

Interview mit unseren Image-Fotografen Manuel Uebler und Korbinian Seifert

Lesedauer ca. 5 Minuten

Hallo liebe TRIGEMA-Fans und Leser. In den vorangegangen Beiträgen unserer kleinen Making-Of-Serie haben wir uns ja schon mit einigen Leuten unterhalten, die maßgeblich an der Entstehung des gesamten Bildmaterials beteiligt sind. Abgesehen von den vielen Produktbildern, die wir selber im eigenen Haus aufnehmen, gibt es natürlich auch die tollen „Image-Fotos“ für den Katalog und den Online-Shop. Hierfür braucht man Spezialisten, Fotografen mit Erfahrung und der richtigen Mannschaft, die Organisation und Durchführung solch großer Produktionen übernehmen können, die bei uns halbjährlich zum Saisonwechsel stattfinden. In unserem Fall sind das Korbinian Seifert und Manuel Uebler aus München. Die beiden erfahrenen Fotografen legen sich für uns richtig ins Zeug und leisten großartige Arbeit, wie man den wunderbaren Endergebnissen sieht. Lest und seht nun hier ein wenig mehr über die Arbeit von Manuel und Korbinian, wie so eine große Produktion vonstatten geht und was die beiden zu TRIGEMA zu sagen haben!

Hallo Ihr beiden. Stellt Euch doch einmal kurz vor. Wer seid Ihr, wo kommt Ihr her und was tut Ihr?

Korbi:
Ich komme aus dem Chiemgau, dem Südosten von Bayern. Ich bin seit 5 Jahren selbstständiger Fotograf und arbeite seit 4 Jahren mit dem Manuel zusammen. Davor habe ich meine Assistenz beim Lifestyle- und Outdoorfotografen Michael Müller gemacht.

Manuel:
Ich bin 75 geboren und lebe mit meinen Kindern und Frau in ländlicher Idylle. Seit über 20 Jahren bin ich im Fotobusiness tätig. Nach vielen verschiedenen Stationen lernte ich vor 5 Jahren Korbi kennen. Nach meiner Fotografenlehre machte ich eine Ausbildung zum Mediengestalter. Daraufhin machte ich mich nach dem Meisterkurs selbständig.

Ihr habt gerade zum 2. Mal die Foto-Produktion für TRIGEMA abgeschlossen und uns wieder einmal tolle Image und Emotionsbilder geliefert! Wie ist es gelaufen?
Was ist denn die größte Herausforderung an dem Auftrag „TRIGEMA“?

Korbi:
Da es ein einigermaßen umfangreicher Katalog ist und insgesamt sehr viele Teile sind, die mit den verschiedenen Themen unterschiedliche Anforderungen haben, muss vor allem die Planung passen. Und sobald etwas Outdoor stattfindet ist das Wetter der limitierende Faktor. Wie auch dieses mal. Der erste Teil lief problemlos, allerdings hat es zum 2. Teil angefangen zu schneien und somit waren unsere Sport, Change und Kids Locations hinfällig. Da muss dann eine Ausweichmöglichkeit gefunden werden, wie in unserem Fall Südtirol.

Manuel:
Die grösste Herausvorderung ist die Anzahl der Motive in der vorgegebenen Zeit. Da muss man verschachteln, parallel verschiedene Motive fotografieren und hat wenig Zeit für spontane Problemlösungen.

Seid Ihr auf Loaction-Shootings draußen spezialisiert, oder habt Ihr auch ein Studio und seid eher die Allrounder?

Korbi:
Da wir zu zweit sind und wir beide aus unterschiedlichen Bereichen kommen, der Manu Studio und ich Outdoor, können wir beides sehr gut anbieten.

Habt Ihr ein festes Team, mit dem Ihr immer unterwegs seid? Aus wie vielen Leuten besteht das im Allgemeinen, und was für Aufgaben gibt es an so einem Set zu verteilen?

Korbi:
Es gibt kein 100%ig festes Team, aber wir haben unsere Leute mit denen wir sehr gute Erfahrungen haben und auf die wir uns am liebsten verlassen. Neben uns beiden, hatten wir einen Hair&Makeup Artist, Styling, eine Assistentin und den Producer. Hair&Makeup und Styling kümmern sich um die Modelle, die Bekleidung sowie um die Requisiten. Unsere Assistentin hat sich hauptsächlich um die Unmengen an Daten gekümmert und der Producer koordiniert im allgemeinen die Logistik und Abwicklung.

Manuel:
Je nach Auftrag werden natürlich unterschiedliche Spezialisten gebraucht. Ein guter Assistent, der sich um die Daten und das Equipment kümmert ist nicht wegzudenken. Dann nach Möglichkeit einen Producer. Meistens haben wir Hair&Makeup sowie Styling dabei. Die Stylistin hat die Kleidung im Griff. Sie weiß auf welchem Bild, welches Modell, welche Kleidung trägt. Sie besorgt im Vorfeld auch Schuhe, Strumpfhosen, Tennisschläger, Fahrräder oder Geschirr, je nach Szene. Dann gibt es noch Bergführer, Foodstylisten, Interior-designer, Drohnenflieger, Filmtiertrainer, was auch immer…

Seid Ihr immer gemeinsam unterwegs, oder arbeitet Ihr auch getrennt an Aufträgen? Geht man sich nicht irgendwann auf den Keks, wenn man immer zusammen unterwegs ist?

Korbi:
Meistens sind wir gemeinsam unterwegs, nur bei kleineren Jobs sind wir auch alleine am fotografieren. Man geht sich natürlich immer mal auf die Nerven, aber Job ist Job und danach gibt’s einfach ein Bier.

Manuel:
Ich finde es eigentlich immer schön nicht alleine zu arbeiten. Ich habe viele Jahre allein im Fotostudio verbracht, da kann einem schon mal die Decke auf den Kopf fallen.

Ihr seid ja, glaube ich, doch sehr unterschiedliche Charaktere. Übernehmt Ihr verschiedene Parts einer Produktion? Also ist einer eher der Planer, der andere der Macher? Oder einer der Technikfreak, der andere der Künstler? Ergänzt Ihr Euch da?

Korbi:
Grundsätzlich teilen wir uns die Aufgaben immer auf. Allerdings ist die Planung Outdoor eher mein Job, so wie die Planung Indoor/Studio dem Manu seine. Beim Fotografieren ergänzen sich dann die Ideen und man hat somit eine kreativere und schnellere Herangehensweise.

Habt Ihr ein gemeinsames Steckenpferd in Sachen „Fotografie“, irgendetwas, das Ihr besonders gerne macht?

Manuel:
Wir haben vor 3 jahren mit unserem großen Dokumentationsprojekt „masters-craft“ begonnen. Es geht um meisterliches Handwerk, die Leidenschaft für seine Arbeit und die Kunst zu leben.

Ihr seid ja weltweit für verschiedene Auftraggeber unterwegs. Habt Ihr einen Ort an den Ihr besonders gerne zurückkehrt, oder wo Ihr gerne shootet?

Korbi:
Mein Favorit war bisher Zermatt. Die Berge, die Landschaft und der Ort sind einfach cool.

Manuel:
Ich bin am liebsten wieder zu Hause.

Welches sind die größten Schwierigkeiten, die bei einer großen Foto-Produktion auftauchen können, und wie bereitet Ihr Euch darauf vor?

Korbi:
Die größten Schwierigkeiten bringt das Wetter, alles andere lässt sich planen oder beeinflussen. Wetter ist, vor allem in den Bergen und an der Küste unberechenbar und es ist immer großer Aufwand zu reagieren.

Arbeitet Ihr lieber frei, oder nach klar gestalteten Vorgaben, an denen Ihr Euch entlanghangeln könnt? Wir z.B. haben ja viele verschiedene Kollektionen, Sport, Swarovski, Kinder, Change, die sich ja alle voneinander abgrenzen müssen. Wie geht Ihr da vor, nachdem Ihr unser Konzept bekommen habt?

Korbi:
Es hat beides seine Vor- und Nachteile. Ohne Vorgaben geht nicht, mit zu vielen Vorgaben geht die Kreativität der Fotografen unter. Nachdem wir das Konzept von Euch bekommen, suchen wir nach passenden Umsetzungsmöglichkeiten. Locations und Models sind dabei das Wichtigste. Danach kommen Props und Styling.

Könnt Ihr ungefähr sagen wie viele Bilder in dieser 1-wöchigen Strecke insgesamt entstanden sind?

Korbi:
ca 30.000, aus denen wir dann ungefähr 3.000 ausgewählt haben und am Ende 185 von uns bearbeitet wurden.

Jeder Auftrag ist anders und besonders. Gibt es an TRIGEMA etwas, das Euch in Erinnerung bleibt und für Euch etwas Besonderes darstellt? Vielleicht ein Anekdote aus den Tagen beim Shooting, oder zur Firma allgemein? (Mal abgesehen davon, dass uns immer das Wetter einen Strich durch die Rechnung macht )

Korbi:
Das besondere aus unserer Sicht ist das Vertrauen das uns von Trigema entgegengebracht wird. Unsere Meinung und unsere Vorschläge werden aufgenommen und zum Teil umgesetzt. Das ist eine schöne Art zu arbeiten.

 

Wir bedanken uns bei Euch sehr herzlich für Eure richtig gute Arbeit und freuen uns auf hoffentlich weiter gute Zusammenarbeit und auf viele schöne Bilder an denen man sich nicht satt sehen kann.

Noch ein paar Worte zum Schluss?

Korbi:
Es ist jedesmal wieder spannend, wenn ein so grosses Shooting bevorsteht. Mit eurer professionellen Vorbereitung erleichtert ihr uns die Vorarbeit ungemein. Wir bedanken uns ebenfalls und hoffen auf noch viele gemeinsame Shootings und schöne Bilder!

Zum Abschluss schaut Euch doch unsere Making-Of-Präsentation zum Shooting der neuen Herbst-Winter-Kollektion an und bekommt einen kleinen Eindruck davon, dass die Welt der Models, Fotografen, Stylisten nicht immer nur aus Glitzer, Glamour und High Society besteht, sondern auch aus Frieren, Schwitzen und Platzmangel.

 

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