TRIGEMA hat bereits ein 100-jähriges Bestehen. Ebenso wie das Unternehmen sich im Laufe der Zeit, seit der Gründung 1919, gewandelt hat, hat das auch die gesamte Mode getan. In jedem Jahrzehnt gab einflussreiche Stilrichtungen, die oft von Personen des öffentlichen Lebens geprägt und salonfähig gemacht wurden. Mit diesem Beitrag möchten wir eine kleine Zeitreise mit Dir unternehmen und einen Blick in die Mode der Jahrzehnte werfen!
The Roaring Twenties – 20er Jahre
Was macht den Charme der 20er Jahre aus? Es ist der Lebenshunger nach dem überstandenen 1. Weltkrieg. Wilde Parties, Spaß und Glamour; rauchende Frauen und reizvolle Mode. Etwas kürzere Röcke, das Korsett abgelegt, Pailletten, Glitzer und passende Accessoires wie z.B. Glockenhüte und lange Handschuhe sind typisch für die mondäne Frau in den Goldenen 20ern. Männer in Dandy-Anzüge mit Hosenträgern und Spazierstock verkörpern in dieser Zeit den einzigartigen „Great Gatsby“. Das alles wird auf eine Swing-Party geworfen wo die Fransenkleider fliegen und die Herren die Stöcke schwingen!
Die 30er – Besinnung auf Tradition und alte Ideale
Beginnend mit der Weltwirtschaftskrise wandelt sich in den 30ern vor allem die Damenmode. Vom unabhängigen, flatterigen Party-Girl zur stilbewussten Dame. Lange Kleider, schmal geschnitten und auch Kostüme prägen das Bild der modernen Frau. Die Kombination Bluse mit großen Ärmeln zur Betonung des Oberkörpers und langer, schmaler Rock gehört zum Straßenbild. Marlene Dietrich ist wohl die bekannteste Stilikone der 30er Jahre; sie ist es auch, die lange weite Hosen (Marlene-Hosen) für Frauen gesellschaftsfähig macht. Die Herrenmode unterscheidet sich kaum von dem vergangenen Jahrzehnt, 2 oder 3-teilige Anzüge mit steifem angenähten Kragen. Kappen mit Schild und Krawatte sind die beliebtesten Herren-Accessoires.
Die 40er – ein schwieriges Modejahrzehnt
In dieser Dekade gibt es Wichtigeres als Mode! Die kriegsbedingte Stoffrationierung zwingt die Menschen flexibel und erfinderisch zu sein. Aufarbeiten, Kombinieren und Wiederverwenden. Kombinationen aus verschiedenen Stoffen sind an der Tagesordnung. Die Damenkleider reichen zwar kaum bis über die Knie, oben aber hochgeschlossen und aus Stoffknappheit meist sehr körperbetont und schmal geschnitten – sogenannte Etui-Kleider. Erst Ende der 40er Jahre läutet Christian Dior eine neue Zeit ein, mit weiten Röcken und Unterröcken, die bis dahin als Stoffverschwendung verpönt waren. Auch bei den Herren gilt „aus alt mach neu“. Zusammengestückelte, reparierte und aufgetragene Anzüge sind am häufigsten zu sehen – meistens 2-Reiher mit Hut und Krawatte.
Das Jahrzehnt der Gegensätze – 50er Jahre
Rockabilly: Weite Röcke, Petticoats mit hochhackigen Pumps bei den jungen Damen. Betont sexy, ein wenig verrucht – man denke einfach an Marylin Monroe, DAS Mode- und Sex-Symbol der 50er Jahre Party-Szene. Im Gegensatz dazu die Grand Dame im New Look von Dior. Eng, schmal, wadenlange Röcke und körpernahe Blusen, Frau trägt auch wieder Bieder. Hier gehören auch wieder Hüte zum Bild der Frau. Bei den Herren könnte der Gegensatz kaum größer sein: Das Zeitalter der Jeans ist angebrochen, Lederjacke und Hosenträger. An Coolness kaum zu übertreffen – James Dean, Elvis Presley und Marlon Brando, um nur ein paar der Szene zu nennen. Die Herren der Oberschicht dagegen tragen Hemden zum eleganten Anzug oder langen Mantel. Und dazu immer Hut! In dieser Zeit tobt Wohl der Generationenkonflikt am heftigsten.
Die Mode in den 60ern
Twiggy, das wohl erste bekannte Magermodel bringt den jungenhaften Look für die Frauen der 60er voran, je weniger Busen, je dünner und knabenhafter die Figur, desto besser. Jugendlich und unkonventionell, selbst die damalige First Lady, Jackie Kennedy, gilt in dieser Zeit als Trendsetterin. Auch die Männer werden wieder etwas lässiger, die straffe Anzugmode wird von legeren, gemusterten Hemden abgelöst, Jeans und Lederjacke halten sich auch in den 60ern wacker, gelten immer noch als Inbegriff von cool und sexy am Mann…
Die wilden 70er – Sex, Drugs and Rock ´n Roll
Kaum eine modische Epoche ist wohl so von Freiheit und Individualismus geprägt wie die 70er Jahre. Grelle Farben, wilde Muster, auffällige Accessoires – und natürlich die ausladenden Schlaghosen. Oben eng und unten so weit wie nur irgend möglich! Und das sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen. Erlaubt ist was gefällt in der Hippie-Generation. Das wohl bekannteste Kleidungsstück: Das Batik-T-Shirt! Selber machen ist in! Von den Klamotten bis zu den Blumenkränzen im Haar der Frauen.
Grenzen und Regeln werden in jeglicher Hinsicht gesprengt, freie Liebe und Rebellion – vor allem als politisches Statement gegen den Atomkrieg. Jimi Hendrix und auch die Rolling Stones leben es vor und die Flower Power Generation macht es nach.
Die 80er – ein Jahrzehnt der Geschmacklosigkeiten
Bunt und schrill – Rocker und Popper – das sind die 80er. Oversize-Sweatshirts in Neonfarben, bauchfrei und Leggins; Schulterpolster zu Karottenjeans. Wilde Kombinationen sind absolut salonfähig; kommt uns das bekannt vor? Männer in Röhrenjeans mit Tennissocken und Netzhemd dürfen nicht fehlen. Bitte Männer, tut uns das nicht wieder an! Um die Ikonen dieser Zeit nicht zu vergessen, denken wir mal an Nena und Lady Di, die Schulterpolster zum Modemerkmal Nr. 1 dieser Generation macht. Generell gelten die 80er zwar als Trash-Dekade, allerdings auch als das Jahrzehnt der Marken – alles aber auch alles muss mit einem Label oder Druck versehen sein, und zwar sichtbar. Die Jeans von Levis, die Schuhe von Adidas, das Polo-Hemd mit aufgestelltem Kragen von Lacoste usw.
90er – Oops, I did it again
Wer Britney Spears kennt, kennt die junge Mode der 90er Jahre. Kurz, Knapp, Marine-Schulmädchen-Look dominiert das Straßenbild. Je weniger Stoff und mehr Schmuck desto besser. Bauchfrei, Karottenhosen und Plateau-Sneaker, kaum etwas, das nicht erlaubt ist. Vorgetragen wird das Ganze von der Supermodel-Generation, die die Szene beherrscht. Bei den Männern dominiert der Hip-Hop-Style die Mode, Baggy-Jeans und Sneakers sind überall zu sehen und nicht zu übersehen. Die meisten orientieren sich an ihrem favorisierten Musikstil, die anderen laufen hinterher. Die andere große Welle wird vor allem von Kurt Cobain und der Punker-Szene geprägt. „Grunge“ ist cool, abgerissen, zerfetzt, mit bunten Haaren stolpern viele durch die Straßen.
Und heute?
Heute sind wir von der Freizügigkeit und Individualität des Einzelnen geprägt und verwöhnt. Mittlerweile gibt es nahezu halbjährlich neue Trend und Styles denen wir hinterher zu hetzen versuchen. Die vorangegangenen Jahrzehnte hatten alle recht klare Linien, auch wenn es mehrere gleichzeitig waren.
Was man wohl deutlich sagen kann, ist, dass Männer und Frauen sich immer mehr angleichen – wir sprechen von Metrosexualität und Androgynität. Transsexuelle Topmodels sind auf dem Vormarsch und locken kaum noch jemand hinter dem Ofen hervor. Röhrenjeans, Leggins und Chinos sind schon lange nicht mehr den Frauen vorbehalten, der Military-Style nicht mehr nur den Männern. Die Schnelllebigkeit und auch die Digitalisierung unserer Welt trägt auch dazu bei, dass die Mode immer „schneller“ wird. Jeden Tag hunderte von Zeitschriften, tausende von Posts, egal in welchem sozialen Netzwerk. Fashion-Blogs, die aus jeder Ecke des Internets sprießen und uns tagtäglich beeinflussen.
Kommentare (3)
Schade. 🙁 Ich dachte, Ihr habt vielleicht die ganzen Kollektionen im Archiv.
Liebe Grüße!
Hey… in den 80ern hatte meine Schwester ein Lieblingsshirt von Trigema, das war weiß und hatte pastellige Blätter (mint, glaube ich) aufgedruckt. Habt Ihr noch ein Foto davon? Ich würde ihr zum 40. gerne einen Rückblick / Präsentation gestalten, finde dieses Shirt aber leider nirgendwo abgebildet. Vielleicht habt Ihr es ja noch im Archiv.
Danke und liebe Grüße! Katja
Hallo liebe Katja,
das ist eine tolle Idee. Gerne würden wir Dir weiterhelfen.
Allerdings ist die Beschreibung sehr ungenau, sodass es für uns kaum möglich ist, das Shirt zu finden.
Viele Grüße
das TRIGEMA-Team