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Das Duftsäckchen – Einsatzbereiche, Füllungen & Lagerung

Lesedauer ca. 5 Minuten

Ein altbewährtes Mittel, um den Kleiderschrank vor Motten und schlechten Gerüchen zu schützen, ist das Duftsäckchen. Die gibt es zwar überall zu kaufen, allerdings kann man auch einen kostengünstigeren Weg wählen. Wir zeigen Dir, wie Du ein Duftsäckchen selber machen kannst. Außerdem klären wir alle Fragen, die während einer Nutzung eines solchen Säckchens aufkommen: Lagerung im Schrank, alternative Füllungen und Haltbarkeit.

Material des Beutels

Unterschiedliche Materialien und Größen für ein Duftsäckchen.

Von Leinen bis Organza gibt es unzählige Varianten und Materialien, die für ein Säckchen verwendet werden können. Allerdings gibt es einige Ausschlusskriterien. Damit der Duft des Inhalts nach außen dringen kann, sollten luftdurchlässige oder atmungsaktive Stoffe verwendet werden. Dementsprechend sollte auch die Füllung an das Material angepasst sein, um keine Schäden am Beutel zu hinterlassen. Ein weiteres Merkmal, dem das Material des Beutels standhalten sollte, ist die Wäsche bei 90 Grad. Wer den Duftsack länger verwenden möchte, sollte ihn regelmäßig bei hohen Temperaturen auswaschen.

Wir haben hier einmal die gängigsten Materialien aufgelistet, die diesen Kriterien entsprechen:

  • Leinen
  • Bio-Baumwolle
  • Baumwolle

Warum Lavendel im Duftsäckchen?

Lust auf eine kleine Zeitreise? In der Antike wurden Lavendelsäckchen bereits für die Reinigung der Luft in Räumen oder zur Abwehr von Insekten angewendet. Damals roch die Seife, mit der man die Wäsche wusch, alles andere als gut. Mit Lavendel im Schrank versuchte man diesen Geruch zu überdecken.

Durch die Motte entstehen die typischen Mottenlöcher in Kleidungsstücken.

Die Begründung von Lavendel im Duftsäckchen ist eigentlich ganz einfach: Kleidermotten. Die Kleidermotte legt ihre Eier auf Wollstoffe, Pelze oder Felle. Die Larven der Kleidermotte benötigen Keratin, das in Tierhaaren vorkommt. Auch rein pflanzliche oder synthetische Stoffe werden von ihnen angefressen. So entstehen die charakteristischen Löcher in der Kleidung.

Lavendel duftet gut und fungiert als Mottenschutz. Den Duft der Pflanze können Motten und andere Insekten nicht leiden. Allerdings gibt es Unterschiede von Sorte zu Sorte. Beispielsweise wirkt wilder Lavendel besser als gezüchteter. Im Schrank daher gern Woll-, Speik- oder Schopflavendel nutzen, um die Kleidermotte fernzuhalten. Wenn die kleinen getrockneten Blüten des Lavendels von ihrem Stiel abgezupft werden, entfalten sie ihren Duft optimal. Kleiner Tipp: Lavendel duftet übrigens am stärksten, wenn die Blüten kurz vor dem vollständigen Aufblühen stehen. Genau dann solltest Du ihn ernten und trocknen. Den gesamten Stil der getrockneten Pflanze in ein Duftsäckchen zu packen, hinterlässt oft Schäden am Material des Beutels.

Alternative Füllungen

Wer Lavendel nicht mag oder nicht verträgt, kann auf Mottenpapier zurückgreifen oder? Achtung – vor allem bei Kinderbekleidung! Mottenschutz enthält oft chemische Inhaltsstoffe wie zum Beispiel Prallethrin oder Transfluthrin, die für Mottenlarven giftig und für Menschen mit Vorsicht zu genießen sind. Laut Umweltbundesamt können diese nicht uneingeschränkt empfohlen werden.

Alternative Füllungen für Duftsäckchen sind Zirbe, Lorbeerblätter oder Nelke.

Aber keine Sorge, es gibt auch nachhaltige Alternativen: Zum Beispiel Lorbeerblätter, Nelken, Zedernholz in Form von Mottenringen oder -kugeln. Eine weitere Möglichkeit ist Pfefferminze, die auch in vielen Gärten Deutschlands wächst. Trockener Reis kann ebenfalls eine alternative Füllung für das Duftsäckchen sein, wenn er mit ätherischen Ölen beträufelt wird. Zeitgleich ist Reis ein idealer Luftentfeuchter. Generell sind Kleiderschrank-Düfte aber ganz individuell wählbar.

Motten & muffigem Geruch vorbeugen

Regelmäßig Schrank und Schubladen von Kommoden lüften und auswaschen. Ein sanftes Hausmittel eignet sich hier ebenfalls sehr gut. Zitronensäure oder Natron können hier auch ohne starke Reinigungsmittel glänzende Ergebnisse mit frischem Duft erzielen. Meist kann man so dem muffigen Geruch eines alten Schranks entgegenwirken. Bevor ein Duftsäckchen eingesetzt wird, sollte man im Falle von Kräutern und Blüten darauf achten, dass die Pflanzen vollständig getrocknet sind. Auch Pflanzenteile mit nur wenig Restfeuchte können schnell schimmeln und sich negativ auswirken.

Haltbarkeit von Lavendelsäckchen

Der Kleiderschrank sollte im inneren "atmen" können, um einen Luftaustausch gewährleisten zu können.

Wie lange ein Lavendelsäckchen seine Wirkung behält, ist abhängig von der Qualität des Inhalts. Wildwachsender Lavendel bietet beispielsweise einen deutlich längeren Schutz und Duft als die gezüchteten Varianten. Knete den Inhalt des Säckchens wöchentlich durch, so entfaltet sich das ätherische Öl der Pflanzen noch mal besser. Das erzielt einen richtigen Frischekick. Nach circa zwei bis drei Monaten Lagerung im Kleiderschrank sollte man den Duft des Lavendelsäckchens auffrischen. Dafür den Inhalt kurz durchkneten und mit einigen Tropfen ätherischer Öle auffrischen. Weitere drei Monate später ist die Wirkung nicht mehr gewährleistet. Der Inhalt sollte dann entsorgt und der Beutel bei 90 Grad gewaschen werden. Kleiner Tipp am Rande: Wenn der Lavendel verbrannt wird, verbreitet er einen angenehmen Duft.

Wo sollte ein Duftsäckchen liegen?

Wenn eines dieser Lavendelsäckchen den Kleiderschrank vor Motten sichern soll, liegt er bestenfalls in einer dunklen, hinteren, trockenen Ecke. Die Haltbarkeit wird durch falsches Lagern stark beeinträchtigt. Ob das Säckchen dabei hängt oder liegt, macht keinen Unterschied, die Wirkung entfaltet sich so oder so. Durch den wöchentlichen Frischekick überträgt sich der angenehme Duft auch auf Deine Kleidung. Aber wie viele Säckchen benötigt man bei welcher Kleiderschrank-Größe?

Wir empfehlen je abgetrennter Schrankbereich einen Duftsack (z. Bsp. 2 bei 2 Schrank-Bereichen, getrennt durch eine Trennwand) hineinzulegen. Solltest Du den Duft darin zu stark empfinden, kannst Du die Anzahl selbstverständlich wieder reduzieren.

Weitere Einsatzbereiche für Duftsäckchen

Luftiger Kleiderschrank, damit die Kleidungsstücke und der Schrank atmen können.

Im Wohnzimmer: Als angenehmer Lufterfrischer oder sanft duftender Raumduft kann das Duftsäckchen auch beliebig zur Jahreszeit gefüllt werden. Selbstverständlich gehen hier auch Duftkissen. Ob mit Zimt-Orange für winterliche Gemütlichkeit oder Zitronenmelisse für sommerliche Frische füllt es jeden Bereich des Hauses mit einem frischen Duft.

Im Auto: Statt ein vom Rückspiegel baumelndes Etwas mit künstlichen Mischmasch-Gerüchen geht auch ein kleiner Duftbeutel. Als Inhalt bestenfalls Reis verwenden, da im Auto auch oft Feuchtigkeit auftritt und der Reis seine entziehende Wirkung entfalten kann.

Im Schlafzimmer: Hier wirkt ein Duftkissen nicht nur als Raumduft, sondern auch als Einschlafhilfe. Echter Lavendel wirkt beispielsweise beruhigend. Auch Sandel- oder Zedernholz haben eine beruhigende Wirkung, die das Einschlafen fördern kann. Weitere Gerüche, die potenziell helfen können: Bergamotte, Orange, Melisse und Tonkabohne. Wichtig ist, dass Du das regelmäßige Lüften im Schlafzimmer nicht vernachlässigst und mit den Düften nicht übertreibst. Das kann nämlich zu Kopfschmerzen führen.

Was im Kleiderschrank hilft, hilft auch in jeder Schublade. Ob im Büro oder im Nachttisch. Liebevoll geschmückt kann ein Duftsäckchen nicht nur ein natürlicher Mottenschutz sein, sondern auch ein tolles Geschenk.

 

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