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Welche Kleidung bei Hitze? Zwischen Temperaturen & UV- Strahlung

Lesedauer ca. 4 Minuten

Zwischen hohen Temperaturen und starker UV-Strahlung scheiden sich die Geister an der Frage: Welche Kleidung bei Hitze? Dabei ist einer der größten Streitfragen; schwarz oder weiß im Sommer? Worauf kommt es bei der Auswahl des Materials an? Kurz oder Lang? Fragen über Fragen, auf die wir hier eine Antwort mit Erklärungen liefern. Dabei denken wir nicht nur an die Freizeit, sondern auch an kühlende Bekleidung fürs Büro oder die Nacht.

Wenn der Wetterbericht hohe Temperaturen prophezeit und die hohe Luftfeuchtigkeit bereits in den Morgenstunden deutlich zu spüren ist, werden wir schwitzen – das ist sicher! Die Entscheidung über die Garderobe kann dann schon einmal mehr Zeit in Anspruch nehmen. Wenn Du allerdings weißt, worauf es bei der richtigen Kleidung bei Hitze ankommt, findest Du mit Sicherheit schneller etwas Passendes für Deinen Tag.

Die Vorteile der Farben nutzen

Tatsächlich ist es weit verbreitet, dass dunkle Kleidung die Strahlung der Sonne absorbiert und sich dadurch schneller erwärmt. Allerdings weiß kaum jemand, dass durch dunkle Kleidung die Hitze des erwärmten Körpers schneller nach außen gegeben werden kann, während weiße Kleidung die Hitze des Körpers länger speichert und es somit bei einem Standortwechsel länger dauert, bis der Körper sich akklimatisiert.

Helle Farben reflektieren die Sonnenstrahlen, allerdings lassen sie auch mehr UV-Strahlen durch den Stoff hindurch.

Farben sorgen aber nicht nur dafür, dass Sonnenstrahlen absorbiert oder reflektiert werden. Sie können uns auch vor schädlichen UV-Strahlungen schützen. Während der Schutz durch helle Kleidung mit einem Lichtschutzfaktor von zehn vergleichbar ist, wäre ein schwarzes Produkt von derselben Stoffqualität (Material und Dicke) mit einem LSF von 20 vergleichbar. Bestenfalls trifft Deine Entscheidung also das Eincremen durch eine Sonnenschutzcreme und anschließend auf ein helles Kleidungsstück.

Ideales Material für Kleidung bei Hitze

Ganz klar Naturmaterialien! Sie sind die beste Wahl bei heißen Temperaturen, denn sie kühlen unseren Körper. Die Top drei der Naturmaterialien für den Sommer sind Baumwolle, Leinen und Seide, wobei Letzteres einen tierischen Ursprung hat. Die natürlichen Fasern absorbieren unseren Schweiß und die unangenehmen feuchten Stellen sind im Nu wieder trocken. Seide ist die eleganteste Variante, bringt allerdings auch den Nachteil mit sich, dass sie weniger saugfähig ist als Baumwolle oder Leinen.

Eine weitere Alternative bei Hitze und ebenfalls Naturmaterial ist Lyocell. Dieser Stoff wird aus Holz gewonnen. Bei vielen Herstellern ist es meist asiatisches Eukalyptusholz, das sehr schnell wächst und ohne künstliche Bewässerung oder Pestizide auskommt. Woher die Ressource für den jeweiligen Stoff stammt, kannst Du gern beim Textilhersteller in Erfahrung bringen. Falls Du Dich stärker für die Besonderheiten von Lyocell interessierst, kannst Du mal hier vorbei gucken: Wir haben einen Blogbeitrag speziell zu Lyocell im TRIGEMA Magazin.

Schnitte bei schwülem Wetter

Locker geschnittene und luftige Bekleidung zu tragen ist von Vorteil, wenn Du nicht übermäßig stark schwitzen möchtest. So zirkuliert die Luft unter der Kleidung und der sich bildende Schweiß auf Deiner Haut kann die Funktion, Deinen Körper zu kühlen, ideal ausführen. Eng anliegende Mode lässt eine Luftzirkulation nicht zu. Der Schweiß wird absorbiert und die natürliche Kühlung des Körpers kann nicht stattfinden. Die Temperatur steigt und steigt. Daher lieber im vornherein auf weite Kleidung mit hellen Farben und Naturmaterialien setzen. Sie sind luftig, wirken kühlend und lassen das Zirkulieren von Feuchtigkeit zu. Ideale Begleiter sind beispielsweise Kleider (auch Maxikleider), Marlene-Dietrich Hosen und luftig leichte Hemden.

Luftig lockeres Kleid lässt eine Luftzirkulation zu und ist auch fürs Büro lang genug.

Lang oder kurz bei Hitze?

Ehrlich gesagt kommt das immer auf die Luftfeuchtigkeit an. Bei hoher Luftfeuchtigkeit können auch kurze Sachen getragen werden. Wichtig ist nur, dass Du den Sonnenschutz nicht vergisst! Bei niedriger Luftfeuchte erzielen wir einen stärker kühlenden Effekt, je mehr wir uns bedecken. Daher sind in den heißen, aber trockenen Ländern wie beispielsweise Ägypten, die Menschen oft von oben bis unten verhüllt. Was nicht nur zum Schutz vor UV-Strahlen dient, ist auch wichtig, um einen kühlen Kopf zu bewahren. Wortwörtlich!

Kopfbedeckungen sind extrem wichtig, da sie einen längeren Aufenthalt in der Sonne erst möglich machen. Die Haut auf unserem Schädel ist sehr dünn und daher sehr anfällig für Sonnenbrände. Auch ein Sonnenstich ist möglich. Der wird durch die Infrarotstrahlen im Sonnenlicht ausgelöst. Sie erhitzen den Kopf so stark, dass Hirnhaut und sogar das Hirngewebe gereizt wird. Haare schützen davor leider nicht. Die UV-Strahlung zerstört sogar die Lipidschicht der Haare, die es vor dem Austrocknen schützt. Außerdem begünstigen die gefährlichen Strahlen auch den Haarbruch – daher bitte Hut, Bandana, oder sonstige Kopfbedeckungen aufziehen!

Kopfbedeckungen schützen den Kopf vor Sonnenbrand und -Stich!

Kühlende Kleidung im Büro

Auch hier gilt bei großer Hitze: Locker, hell und Naturmaterial. Ansonsten ist darauf zu achten, dass du trotz der heißen Tage den vorgegebenen Dresscode einhältst. Miniröcke sind eher unangebracht. Eine ungeschriebene Regel ist hier zum Beispiel, dass maximal eine Handbreite über dem Knie zu sehen sein sollte/darf. Alles darüber hinaus gilt als unprofessionell. Dasselbe gilt für ein zu tiefes Dekolleté oder freiliegende Schultern.

Kühlende Kleidung nachts

Viele werden bei hohen Temperaturen wohl in Unterwäsche oder gar ohne Bekleidung schlafen. Allerdings ist ein Schlafanzug nicht nur für die Feuchtigkeitsregulierung oder zum Schutz vor Kälte, sondern auch aus hygienischen Gründen zu empfehlen. Er saugt den Schweiß auf und gibt ihn an die Umgebung ab. Andernfalls würde dein Bettlaken den absorbierten Schweiß an die Matratze abgeben. Primär solltest Du natürlich so schlafen, wie Du Dich am wohlsten fühlst!

Wir hoffen Dir mit diesem Beitrag Licht im Dunkeln aufgezeigt haben und Du nun weniger Zeit bei der Kleiderauswahl benötigst. Falls nun noch Fragen zum Thema „Kleidung bei Hitze“ offen sein sollten, freuen wir uns, wenn Du sie in den Kommentaren stellst!

 

Kommentare (1)

  • Edith Kiechle
    am 18. August 2022 um 21:44 Uhr

    Danke für die interessante Seite über die Naturfasern! Da sollte man nun wirklich Abschied nehmen von der Billigware aus Fernost, wo die Menschen ausgenutzt werden und in Chemielaugen ersticken!

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