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Langlebige Kleidung – Wie erkennt man sie?

Lesedauer ca. 4 Minuten

Nach einer Greenpeace-Studie von 2015 entsorgen neun von zehn Menschen ihre Kleidung, weil sie ausgewaschen oder kaputt ist. Leider ist das Angebot an Bekleidung sehr groß. Noch größer ist die Auswahl an Anbietern von Fast Fashion, die diesen kurzen Produktzyklus unterstützen. Wir erklären Dir in diesem Beitrag, wie Du langlebige Kleidung erkennst und warum Du damit Geld sparst, obwohl die Produkte teurer als gewöhnlich sind.

Viele argumentieren, dass sie sich nachhaltige und hochwertige Produkte nicht leisten könnten. Wenn wir aber ehrlich sind, ist die Wertschätzung von Bekleidung über die Jahre deutlich gesunken und der Kauf von günstigeren Varianten deutlich gestiegen.

Unser Umgang mit Mode – Ein Vergleich von früher zu heute

Hat sie denn noch jemand im Schrank? Die gestrickten Socken von Großmutter? Was vor einigen Jahren noch gang und gäbe war, ist heute völlig absurd. Wir haben unsere Wertschätzung für das Stricken, Nähen, das Handwerk und für so vieles mehr verloren. Kleidung herzustellen hat vor einigen Jahren noch viel Zeit und Geduld benötigt. Heute sind täglich tausende neue Designs erhältlich – für nur wenige Euros. Während jedes Kleidungsstück für jeden erschwinglich ist, leiden die Menschen, die sie herstellen, nicht nur unter den Arbeitsbedingungen.

Hohe Qualität macht ein Kleidungsstück robust. Stimmt auch die Pflege, kann ein Produkt langlebige Dienste leisten.

Wenn wir die Rolle der Mode in ihrer Geschichte betrachten, war Kleidung ein Ausdruck des wohlhabenden Standes. Hatte man das Geld nicht für ein bestimmtes Produkt, hat man es sich nicht gekauft oder darauf gespart. Wenn man sich ein Produkt geleistet hat, war es ein Ausdruck von Luxus. Das Ansehen einer Person erkannte man an ihrem Gewand. Hochwertige schwere Materialien und ein reich bemusterter Stoff waren ausschlaggebend.

Mode ist heute erschwinglich geworden. Allerdings ist damit auch der Wert des Handwerks und das Ansehen der einzelnen Produkte gesunken. Mode ist nicht mehr für jeden unmöglich zu erwerben, denn seit mehreren Jahren werden teure Designs kopiert und als günstigere Varianten nachproduziert. Dabei sind die Arbeitsbedingungen seit Jahrzehnten öffentlich bekannt, dennoch werden die Unternehmen, die in solchen Fabriken produzierten weiterhin unterstützt. Oder Konsumenten werden durch Greenwashing getäuscht.

Warum lieber teuer als günstig kaufen?

Um mit den schnelllebigen Trends mithalten zu können, müssen die Unternehmen dementsprechend schnell herstellen. Konsequenzen daraus sind Produkte aus minderwertigem Material, mit schlechter Qualität, geringer Haltbarkeit und hohem Schadstoffgehalt. Das ist weder für den Konsumenten gesund noch für die Menschen, die die Ware herstellen.

Bei einem kannst Du Dir sicher sein: Ist ein Kleidungsstück günstig, stammt es garantiert nicht aus einer fairen Produktion, wo Menschenrechte nicht an erster Stelle stehen. Günstig und nachhaltig in Kombination geht nicht! Schlichtweg besitzt ein Produkt auch einen dementsprechend kurzen Produktlebenszyklus. Wir möchten das mal an einem Beispiel erläutern.

Qualitativ hochwertig und sozial verantwortlich.

Einfach gesagt – das schwarze Basic, das Du für fünf Euro gekauft hast, ist nach drei Wäschen verblasst verzogen und dessen Stoff deutlich dünner als zum Zeitpunkt des Kaufs. Also kaufst Du Dir ein neues schwarzes Basic-Shirt. Innerhalb von acht Monaten hast Du dann aufgrund von drei Käufen eines schwarzen Basics insgesamt fünfzehn Euro ausgegeben. Bei einem qualitativ hochwertigen Produkt, für das Du im vornherein 20 Euro bezahlt hast, hättest Du mindestens zwei Jahre keinen weiteren Einkauf tätigen müssen.

Bei klassischen Basics und Tops, die man immer benötigt, ist eine qualitativ hochwertige Wahl die eindeutig bessere. Anbieter von fairen Produkten gibt es mittlerweile viele. Die Auswahl ist daher auch nicht unbedingt klein. Teste doch einfach mal? Jede Menge faire Mode findest du auch unter dem Begriff „Slow Fashion„. Du bist noch nicht ganz überzeugt? Dann bieten wir Dir 30 Gründe für Slow Fashion von TRIGEMA.

Woran erkennst Du qualitativ hochwertige Kleidung?

Aussehen ist nicht alles. Qualität erkennt man an der Verarbeitung. Das erkennt man am besten an den Nähten – prüfe sie. Bei dehnbarer Maschenware das Kleidungsstück, denn beim Dehnen sollte die Naht flach bleiben, ansonsten wurden die Nähte zu knapp gefasst und an ihnen können auf Dauer kleine Löcher entstehen.

Die Näht verrät viel über die Verarbeitung. Eine sehr gute Verarbeitung ist ein Indiz für eine hohe Qualität.

Beim Prüfen des Stoffs solltest Du auf gleichmäßige Maschen im Gewebe achten.
Leider kann man nicht behaupten, dass teurer auch gleich eine hohe Qualität aufweist, achte daher auch auf bestehende Siegel oder Zertifizierungen, die unter anderem auch soziale und ökologische Bedingungen prüfen. Die bekanntesten und gängigsten sind dabei GOTS und diverse OEKO-Tex Siegel. Nicht immer werden Produkte große Marken auch nachhaltig produziert. Sollte die Verarbeitung stimmen, kannst Du Dir sicher sein, dass das Kleidungsstück mehr als zehn Wäschen problemlos übersteht.

Wie Deine Kleidung länger hält

Langlebigkeit ist nicht immer eine Herstellersache, sondern basiert auch auf guter Pflege. Qualität ist die eine Sache, aber die Pflege hochwertiger Materialien ist mindestens genauso wichtig. Ausschlaggebend für die richtige Pflege ist sowohl das Material als auch die Farbe. Bitte, niemals einen weißen Pullover zu schwarzer Wäsche hinzugeben! Wenn Du mehr über die richtige Pflege Deiner Kleidung wissen möchtest, dann schau mal in unserem Beitrag „Kleidung richtig pflegen„.

Fazit

Viele Marken bieten hochwertige Kleidung an, aber nicht alle verbinden das automatisch mit einwandfreien sozialen Bedingungen. Langlebige Kleidung wird bestimmt durch das verwendete Material, eine hohe Qualität der Verarbeitung sowie der richtigen Pflege. Basics aus klassischen Kollektionen sind auf Dauer nicht nur preiswerter, sondern auch im Design zeitlos. So ist weder das Design noch die geringe Qualität ein Grund dafür, das Produkt zu entsorgen.

Langlebige Kleidung ist dann auch eine Möglichkeit, die massiven Mengen an Textilmüll zu reduzieren. Es ist keine großartige Leistung, aber jeder kleine Schritt bewirkt etwas. Das kann aber nur auf lange Sicht funktionieren.
Berichte uns gern über Deine Erfahrungen von dünnen „Lappen“ nach wenigen Waschladungen. Erzähle uns gern, wie lange Du Dein Basic von TRIGEMA schon besitzt – wir freuen uns auf jedes einzelne Feedback.

 

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