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Die Geschichte der Fashion Week

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Jeder kennt die Fashion Week aber kaum jemand weiß, wer sie initiierte und wie daraus ein halbjährliches Megaevent wurde. Die Geschichte der Fashion Week kennt kaum jemand – Wir liefern Euch die Antworten zu den W-Fragen: Wer, wann, wo, wie und warum?

Wer initiierte die Fashion Week?

Paris ist nicht nur die Stadt der Liebe, sondern auch der Mode. Grund dafür ist die jahrelange Tradition, denn hier wurde die Haute Couture kreiert. Der Begründer der klassischen Modenschau, Charles Frederick Worth, eröffnete 1858 in Paris das aller erste Modehaus, „Maison Worth“. Er ließ Mannequins seine prunkvollen Entwürfe präsentieren. Lange Zeit waren die dortigen Modelabels führend auf dem Markt.

Besonders während des zweiten Weltkriegs lies das Interesse an Mode in Europa stark nach. Amerikanische Modekonzerne erhielten einen starken Einbruch der Nachfrage. Das Problem musste also behoben werden, indem man die Mode der Weltbevölkerung zugänglich machte. Um dieses zu lösen, engagierte man Eleanor Lambert in Amerika. Mit ihr beginnt die Geschichte der Fashion Week.

In der Geschichte der Fashion Week ist Berlin eine der letzten Modemetropolen.

Eleanor Lambert, eine junge Modejournalistin, hatte daher 1941 eine Modevereinigung ins Leben gerufen. Sie lautete auf den Namen „New York Dress Institute“. Eleanor Lambert schuf diese Vereinigung, damit amerikanischen Designern ein Forum im eigenen Land geboten werden konnte, eine Möglichkeit, eine neue Zielgruppe zu erschließen und die Aufmerksamkeit der Europäer zu erhalten.

Wann war die erste Fashion Week?

Die aller erste „Modewoche“ startete nur zwei Jahre nach der Modevereinigung; 1943 in New York City, die ausschließlich für die Presse bestimmt war. Damals allgemein bekannt unter dem Namen „Press Week“. Das Event war die ideale Gelegenheit, die Aufmerksamkeit der Europäer auf sich zu ziehen, denn die Veranstaltung half den amerikanischen Designern tatsächlich zu weltweiter Bekanntheit. Grund dafür waren die Abbildungen in hochwertigen Magazinen und Zeitschriften, die sich ursprünglich ausschließlich für französische Marken interessierten. Die Press Week war ein voller Erfolg!

Die Geschichte der Fashion Week nimmt ihren Lauf! Paris zog allerdings schon zwei Jahre später mit einem ähnlichen Konzept nach, wurde aber erst 25 Jahre später anerkannt. Bis der Begriff „Fashion Week“ sich offiziell etablierte, dauerte es noch einige Jahrzehnte. Eine weitere lange Tradition in der Modebranche kann Italien vorweisen. In den 50er Jahren fanden Modemessen in Florenz und Mailand statt, bis Mailand irgendwann als Modehauptstadt profilierte. 1984 zog London nach. Das Schlusslicht bildet Berlin mit seiner ersten Modewoche im Jahr 2003.

Die privilegierte Stellung als Stadt der Mode hat Paris jedoch nie verloren. Gemäß dem Sprichwort „Das Beste kommt zum Schluss“ bildete ein Modemagazin den Abschluss des Fashion-Marathons mit Paris – den letzten der „Big Four“ – zu Deutsch die großen Vier. London, Mailand, New York, Paris.

Wo fand und findet die Fashion Week statt?

Fashion Show in der Mall of Berlin.

Tatsächlich geht die Fashion Week auf den „Big Apple“ zurück. Ursprünglich präsentierte man die neueste Mode der Presse an einem ausgewählten Standort. Mit der Zeit haben sich die Modeschöpfer allerdings ein ganzheitliches Designkonzept gewünscht, in dem eine entsprechende Stimmung zur vorgeführten Mode als eine Art Verbindung geschaffen wurde. Demnach wählten mehr und mehr kreative Köpfe ihre eigenen Laufstegshows an individuellen Schauplätzen. Dieser Trend zieht sich bis heute, vor allem weil sich der Fashion Week immer mehr unabhängige Designer anschließen. Heute findet sie daher an verschiedenen wechselnden Locations statt.

Wie wird präsentiert? Heute vs. Damals

Traditionell wird sowohl Damen- als auch Herrenmode in der gleichen Woche vorgeführt. Meist auch in ein und derselben Modenschau. Zwei Jahre lang folgten die Designer aber einem anderen Konzept: In New York fanden dann zwischen 1996 und 1998 separate Herrenmodenwochen im Februar und Juli statt. Dies etablierte sich jedoch nicht und man kehrte zum ursprünglichen Konzept zurück.

Während Paris und New York eine sehr traditionelle Herangehensweise an die Modeveranstaltungen hatten, versuchte London mehr Exzentrik. Hier bot man jungen Talenten die Möglichkeit einer Präsentation. Angehende, talentierte Modedesigner wurden gefördert und einem breiten Publikum bekannt gemacht.

Helmut Lang, ein österreichischer Künstler, der damals erst kürzlich nach Amerika übersiedelte, entschied sich Mitte Juli 1998 seine Frühjahr/Sommer Kollektion 1999 um sechs Wochen vor der offiziellen Modewoche – auf den 17. September – vorzuziehen. Er erlangte weltweite Bekanntheit und zählt heute zu den wichtigsten Modeschöpfern dieser Zeit.

Jogginganzug von TRIGEMA auf einer Fashion Show in Berlin.

Die Modewoche fand in diesen Saisons zweigeteilt statt. Dies hatte nicht nur ein großer Aufwand zur Folge, die Mode konnte so auch noch vor Beginn der Modewochen in den anderen Metropolen präsentieren. Im darauffolgenden Herbst 1999 legte man die gesamte amerikanische Fashion Week um sechs Wochen vor. Seither ist sie die Erste der „Big Four“, die die jeweilige Saison einläutet.

Warum gibt es die Modewoche?

Die großen Modelabels bestimmen die Modebranche. Was auf den Laufstegen gezeigt wird, gilt als richtungsweisend. Was von Stars und Modemagazinen für gut befunden wird, trägt in der folgenden Saison jeder. Fast Fashion Labels reagieren darauf und produzieren die Trends in kostengünstiger Version nach, sodass jeder den aktuellen Trend verkörpert.

Während die damaligen Shows ausschließlich für die Presse bestimmt waren, sitzt heute jeder der Reichweite im Bereich Fashion besitzt, (hauptsächlich in den Sozialen Netzwerken) in der ersten Reihe. Die geladenen Gäste reichen dann von der Presse über Einkäufer und berühmte Persönlichkeiten bis hin zu Bloggern.

Zwei Mal im Jahr verwandeln sich daher seit 1943 die bedeutendsten Modemetropolen der Welt in einen Laufsteg. Ob New York, Paris, London, Mailand oder Berlin – egal wie weit die Geschichte der Fashion Week zurückliegt – das Motto lautet immer: “Sehen und gesehen werden“.

 

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