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PFC-frei – Jacke richtig imprägnieren

Lesedauer ca. 3 Minuten

Wenn das Wetter macht, was es will, ist wasserabweisende Bekleidung nicht unbedingt die schlechteste Wahl. Doch mit Pflege- und Witterungsbedingungen nutzt sich die Imprägnierung mit der Zeit ab und der gewünschte Effekt ist nicht mehr gegeben. Wir zeigen Dir die Risiken für Mensch, Tier und Umwelt, und wie Du Deine Kleidung dennoch weniger umweltschädlich, aber richtig imprägnieren kannst, um auch zukünftig im Trockenen zu bleiben.

Ehrlich gesagt, ist ein dauerhafter wasserabweisender Effekt im Sinne von „ewig“ überhaupt nicht möglich. Imprägnierungen müssen regelmäßig erneuert werden, um den gewünschten Lotus-Effekt (Wasser perlt in Tropfen ab) zu erhalten. Lasse Dich daher von „dauerhaft wasserdichten“ Produkten nicht in die Irre führen, denn wasserdichte Stoffe gibt es nicht. Bei starkem Dauerregen wird wohl auch die beste Imprägnierung auf Deiner Regenjacke nicht standhalten können. Außer du kleidest Dich von Kopf bis Fuß in Gummi.

Bei Platz- oder Dauerregen hält die bestes Imprägnierung nicht trocken.

Gesundheitsschädliche Chemikalien

Wir haben in unserem Magazin bereits von den gesundheitlichen und ökologischen Risiken berichtet, die eine Imprägnierung mit sich bringen kann. Grund dafür sind polyfluorierte Chemikalien; kurz PFC. Sie zersetzen sich nicht und sind nicht biologisch abbaubar. Diese PFC-Verbindungen reichern sich in der Umwelt stetig an und können neben sämtlichen Krebsarten sogar zur Unfruchtbarkeit führen.

Da Forscher in den vergangenen Jahren vermehrt auf das Gesundheitsrisiko verwiesen, haben viele Unternehmen eine PFC-freie Lösung zur Imprägnierung angestrebt. Dauerhaft ist eine Imprägnierung gegen Wasser und Schmutz nie. Sowohl eine stark mit PFC belastete als auch eine nachhaltigere Alternative. Richtig imprägnieren bedeutet daher regelmäßig aber in dünner Schicht imprägnieren.

Warum muss man regelmäßig imprägnieren?

Witterung durch Sonne, Regen, Wind, Hitze, Kälte usw. nutzen die Imprägnierung ab. Daher sollte auch häufiges Waschen einer Regen- oder Softshell Jacke vermieden werden. Auch in der Wäsche bei niedriger Temperatur wird die wasser- und schmutzabweisende Funktion langsam dahinschwinden. Um den abperlenden Effekt des Produktes beizubehalten, ist es notwendig, das Material regelmäßig mit Imprägniermittel zu behandeln.

Wann muss imprägniert werden?

Sobald Wasser auf die Jacke fließt, sollten kleine Wasserperlen entstehen, die sich einfach abschütteln lassen und nicht in die Oberfläche der Jacke „eingesaugt“ werden. Sobald der Stoff das Wasser aufsaugt, muss die Imprägnierung erneuert werden, denn dann leidet auch die Atmungsaktivität des Materials darunter. Ein Wasserfilm auf der Oberfläche, verhindert nämlich das Austreten von Schweiß in Form von Wasserdampf.

Regenjacken von TRIGEMA mit Imprägnierung. Material: Softshell

Möglichkeiten des Imprägnierens

  1. „Wash-In“ – Das Einwaschen

Im Internet sind wir über zahlreiche Tipps gestolpert. Einer hiervon war, das Imprägniermittel ins Kleidungsstück einzuwaschen. Also in die Einspülkammer der Waschmaschine ein Imprägnier-Waschmittel zu geben und das Textil bei 40°C zu waschen. Anschließend zum Trocknen aufhängen oder sogar in den Trockner geben. Davon raten wir bei TRIGEMA Produkten unbedingt ab! Unsere Produkte sind nicht ohne Grund aus sorgfältig ausgewählten Fasern hergestellt, denn wir nutzen die Vorteile der einzelnen Fasern. Des Weiteren raten wir dringend von der Benutzung eines Trockners für unsere Softshelljacken ab!

Softshell hat beispielsweise eine hohe Atmungsaktivität. Durch das Waschen mit einem Imprägniermittel legt sich dieses mehr oder weniger ungleichmäßig sowohl auf die Außen- als auch auf die Innenseite des Produktes. Somit geht die Funktion des atmungsaktiven Stoffes im Inneren verloren. Die Folge ist ein fehlender Temperaturaustausch und unangenehmes Schwitzen.

  1. Nachsprühen

Großer Nachteil hierbei: Das Nachsprühen mit einem Imprägnierspray bringt ein erhöhter Kontakt mit Chemikalien mit sich, daher empfehlen wir, das Sprühen draußen an der frischen Luft windstill und am besten mit Maske durchzuführen. Der große Vorteil ist allerdings, dass das Spray ausschließlich auf der Außenseite des Textils aufgebracht werden kann. An Stellen, die den Außeneinwirkungen besonders ausgesetzt sind wie bspw. Nähte, Bündchen und Schultern, kann mit dem Spray gezielt dosiert werden. Um auch den PFC-Anteil in der Umwelt nicht anzureichern, empfehlen wir beim Kauf eines Imprägniermittels darauf zu achten, dass es PFC-frei ist.

 

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