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Konsumkritik zum Black Friday: Der Circular Monday

Lesedauer ca. 3 Minuten

In den USA beginnt am Black Friday offiziell die Vorweihnachtszeit und die Jagd nach den perfekten Weihnachtsgeschenken. Hohe Rabatte und zahlreiche Schnäppchen lassen die Kassen klingeln. In Europa ist der Trend längst angekommen. Seit einigen Jahren beansprucht aber auch der Circular Monday mehr und mehr die Aufmerksamkeit der Medien. Er ist die Gegenbewegung zum Black Friday. Doch woher stammt dieser Tag und wofür steht er? Wir gehen den Ursprüngen des Circular Monday auf den Grund.

Der Wahnsinn des Black Friday

In Deutschland haben Konsumenten den Tag der riesen Schnäppchen längst kennen – und lieben gelernt. Jedes Jahr am vierten Freitag im November, werben Geschäfte und Online Shops mit hohen Rabatten von bis zu 80%. Doch der Tag, beschränkt sich schon lange nicht mehr auf nur einen Tag – die Rabattschlacht ist zu einer regelrechten Event-Woche geworden. So findet der Konsument bereits während der sogenannten Black Week Sonderangebote. Das große Finale bildet der Cyber Monday am darauffolgenden Montag.

Black Friday Sale Schilder locken zahlreiche Kunden in die Geschäfte.

In den USA herrschen während diesen Tagen teilweise bürgerkriegsähnliche Zustände. Konsumenten stürmen die Läden, drängeln und reißen sich sogar die Produkte gegenseitig aus den Armen. Solche Szenarien bleiben hierzulande glücklicherweise aus, aber was als Trend aus den USA herüberschwappte hat sich mittlerweile fest etabliert. Das zeigen vor allem die Verkaufszahlen: Im Jahr 2018 setzte der deutsche Einzelhandel am Black Friday online sowie in den Geschäften rund 2,5 Milliarden Euro um;  22%* mehr, als noch im Vorjahr (*Quelle: IFH Köln, 2019). Der Umsatz lag 2019 bei rund 3 Milliarden Euro. Folgen des berühmt berüchtigten Black Friday sind Versandverzögerungen, Überlastung sämtlicher Versanddienstleister sowie das Entstehen von Verpackungsmüll.

Konsumkritik erhält einen Namen

Das Milliarden-Geschäft um den Black Friday, den Cyber Monday und die Black Friday Woche, lässt immer mehr kritische Stimmen laut werden. Sie prangern den Massenkonsum, den damit einhergehend verschwenderischen Lebensstil sowie das hohe Aufkommen von Verpackungsmüll an. In Schweden ist 2017 in diesem Zuge der „White Monday“ als Gegenbewegung entstanden. Hervorgebracht hat diesen Tag das Start-up Repamera AB in Malmö. Das Unternehmen vertreibt reparierte und aufgewertete Kleidung und promotet so die Kreislaufwirtschaft. Von 2017 bis 2019 fand der Aktionstag unter dem Namen „White Monday“ statt. In diesem Jahr trägt der Tag erstmals den Titel „Circular Monday“.

Unbekleidete Schaufesterpuppen im Vordergrund, im Hintergrund Sale und Angebots Schilder die mit hohen Rabatten werben.

Der White oder Circular Monday, soll dabei nicht den gesamten Konsum kritisieren – vielmehr möchten sie zu nachhaltigem Konsumverhalten aufrufen. Sie wollen Verbraucher dafür sensibilisieren, dass die „Einkaufen-bis-zum-Umfallen“- Mentalität nicht mehr zeitgemäß ist. Denn die jährlich stattfindende Rabatt-Schlacht, ist alles andere als nachhaltig: Aufwendig produzierte Produkte werden für wenig Geld „verschleudert“, haben lange Transportwege hinter sich und landen oft nach kurzer Zeit im Müll. Produkte sollten und müssen wieder einen längen Zyklus haben, um bewusstem Konsum ein Schritt näher zu kommen.

Ein Appell an den Massenkonsum

Der Circular Monday dient als Appell. Nachhaltiger Konsum bedeutet dabei primär Verzicht und Verantwortung gegenüber der Umwelt, denn wir konsumieren zu viel und unbedacht. Statt natürliche Ressourcen zu verschwenden, müssen wir umdenken, bewusst wiederverwenden und wiederverwerten. Nur so lässt sich eine nachhaltige Entwicklung unseres Konsumverhaltens feststellen.

Wie kannst Du am Circular Monday teilnehmen?

Jeder kann am Circular Monday teilnehmen. Vor allem sind es Unternehmen sowie Influencer, die ihre Reichweite nutzen und sich beteiligen. Sie verpflichten sich durch die Teilnahme dazu, keinerlei Werbung für den Black Friday zu machen sowie keine besonderen Rabatte und/oder Produkte anzubieten. Sie posten lediglich am Montag vor dem Black Friday ein Bild mit dem Hashtag #circularmonday und setzen damit ein Zeichen für bewussten Konsum.

Weißes Bild mit grauem Schriftzug: #circularmonday

In Zeiten von Klimastreiks und „Fridays for Future“ findet die Bewegung Jahr für Jahr mehr Anklang. In 2018 nahmen in Schweden bereits über 160 Unternehmen, Organisationen und Influencer teil. Es wurden über 200 Presse Artikel veröffentlicht und der Hashtag #whitemonday wurde über 25 Millionen Mal auf Social Media genutzt. Auch wir sind in diesem Jahr erstmals dabei.

Machst auch Du mit? Teile #circularmonday auf Deinem Social Media Kanal und setze damit ein Zeichen für Nachhaltigkeit und gesundem und nachhaltigem Konsum.

 

Kommentare (1)

  • Rainer Kirmse , Altenburg
    am 26. November 2021 um 22:02 Uhr

    KONSUMKRITIK

    Plastikflut und Wegwerftrend,
    man konsumiert permanent.
    Nur unser ständiges Kaufen
    hält das System am Laufen.
    Unser westlicher Lebensstil
    taugt nicht als Menschheitsziel.

    Die Jagd nach Wachstum und Konsum
    bringt letztlich den Planeten um.
    Das oberste Gebot der Zeit
    muss heißen Nachhaltigkeit.
    Statt nur nach Konsum zu streben,
    im Einklang mit der Natur leben.

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Herzliche Grüße aus Thüringen l

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