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Kleidung mit Geschichte – Das T-Shirt

Lesedauer ca. 3 Minuten

Zu Ehren des T-Shirts haben wir bereits einen vierteiligen Blog-Beitrag verfasst, der ausführlich über die Geschichte des (über 110 Jahre alten) Kleidungsstücks erzählt. Dennoch möchten wir auch eine Kurzversion der Geschichte nicht missen. Daher fassen wir uns in diesem Beitrag so kurz, wie es nur geht, um euch die Höhen und Tiefen des T-Shirts mitzuteilen.

Das T-Shirt gehört zu einem der ältesten Produkte, die wir kennen. Als Unterhemd für das U. S. Militär schrieb das ursprüngliche Trägerhemd 1904 Geschichte. Dank der englischen Matrosen erhielt das Shirt seine Ärmel, denn Tattoos und Behaarung waren ohne Unterwäsche unter dem weißen Hemd sichtbar. So erhielt das T-Shirt seine berühmte (T-)Form. Allerdings war das Shirt nicht sehr beliebt, da es aus Wolle bestand und kratzte. Die Lösung war die Veränderung des Rohstoffs von Wolle zu Baumwolle.

Die Massenproduktion der T-Shirts war in vollem Gange. So wurde 1920 das Wort erstmals im Wörterbuch festgehalten und ist bis heute das meistgesuchte Kleidungsstück im Internet. Allerdings trug man es bisher nur als Unterwäsche unter Uniformen oder anderen Kleidungsstücken.

Neu bedeutete Rebellion

Marlon Brando und James Dean revolutionierten das T-Shirt in den 50er Jahren, indem sie es in Filmen wie beispielsweise „Endstation Sehnsucht“ als Oberbekleidung trugen. Eine Rebellion einer gesamten Generation, die sich in der Mode niederschlug und dem Kleidungsstück zum endgültigen Durchbruch verhalf.

Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges nutzten die Menschen ihre Freizeit, um unter anderem Sportaktivitäten nachzugehen. Das schlichte Oberteil war das perfekte Kleidungsstück für den Sport. Einige Ruderteams druckten Nummern für den Wiedererkennungswert des Teams auf die Bekleidung.  Als das T-Shirt aus Jersey-Stoff auf den Markt kam, erreichte es wiederholt eine neue Zielgruppe. Coco Chanel und Marlene Dietrich kreierten einen locker lässigen Look für die Frau und machten das Shirt laufstegtauglich. Besonders auf Reisen war es ein unkomplizierter Begleiter. Leicht zu kombinieren, einfach in der Pflege und schnell im Ankleiden.

In den 70ern war Flower-Power angesagt! Das wurde auch auf das Design des klassischen weißen Shirts übertragen: Bunte Motive, Uni-Farben und das bekannte Batik-Muster kamen zum Vorschein. Auch in diesem Abschnitt war die Mode Ausdruck einer Rebellion einer gesamten Generation.

T-Shirts mit Print und Druck

Während die Blumen-Prints und Batik-Muster langsam von der Bildfläche verschwanden, trug man stattdessen mehr die politischen Ansichten nach außen. In den 80ern waren polarisierende Bands Sinnbild der Mode für die junge Generation. So wurden Statements auf vielen T-Shirts das neueste Must-have. Des Weiteren nutzten Firmen und Unternehmen die Chance auf Sponsorings, um das Markenlogo auf Mannschaftstrikots zu platzieren.

Die 80er bedeuten Oversize! Weiter, Größer und mehr! Das klassische T-Shirt war langweilig, daher veränderte man es erneut. Puffer- oder Fledermaus-Ärmel kamen hinzu, weit und lang war das neue unverkennbare Bild des T-Shirts. Vollendet war das perfekte Outfit erst mit toupierten Haaren, Dauerwelle, Karottenhosen, engen Leggins in schrillen Farben oder Animal Prints und extreme Schulterpolster.

Die 90er reduzierten das T-Shirt in Bezug auf die Stoffmenge. Dagegen war mehr weiterhin mehr: Glitzer, Synthetik und ein freier Bauch waren ausschlaggebende Zeichen des sogenannten Girlie-T-Shirts. Dem glitzerüberladenen T-Shirt wurde das toughe Girl-Image entgegensetzt. Weibliche Stärke, Kraft und Stolz wurden zum modischen Ausdruck durch Camouflage.

Das heutige T-Shirt

All die Phasen, die das T-Shirt in den vergangenen Jahrzehnten durchlebte, so schlicht und einfach ist es heute wieder: Klare Linien, klassische Farben, unifarben, Prints und für die Jugend sowohl bauchfreie „Crop-Tops“ als auch weite Oberteile. Das T-Shirt ist Grundlage für jedes Oberteil und gibt es heute in allen Materialien, von Baumwolle bis Synthetik.

Kleidung ist heute meist ein Ausdruck von Wohlbefinden und eigenem Geschmack.

Wir sind in einem Zeitalter angekommen, in dem nicht nur die Mode im Mittelpunkt steht. Wir differenzieren uns über Kleidung von anderen und tragen dennoch das, worin wir uns wohlfühlen. Im Fokus liegt das körperliche Bewusstsein. Kleidung kann Statussymbol, Spaß, Wohlbefinden und ein Kollektiv symbolisieren. Mode spricht, ohne zu sprechen. Die Geschichte des T-Shirts beweist das.

 

Kommentare (1)

  • Gabiella
    am 29. Mai 2023 um 09:03 Uhr

    Toller Artikel! die heutigen T-Shirt-Design, wahrlich der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

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