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Waschmaschine reinigen mit Hausmittel – Vorgehen, Vorboten, Vorbeugen

Lesedauer ca. 7 Minuten

Wenn die Wäschetrommel der Waschmaschine riecht und die frisch gewaschene Wäsche nicht mehr nach reiner Sauberkeit duftet, wird es Zeit für eine Reinigung. Dass Waschmaschinen mit der Zeit anfangen, seltsame Gerüche auf die Wäsche zu übertragen, ist völlig normal. Idealerweise beugt man hier vor und reinigt regelmäßig sämtliche Bereiche außer- und innerhalb der Maschine. Wir erklären, warum es zur stinkenden Waschmaschine kommt und wie Du sie richtig reinigst.

Warum riecht die Waschmaschine unangenehm?

Grund für einen muffigen Geruch aus Deiner Waschmaschine sind Rückstände, die man auf den ersten Blick nicht sieht. Wenn Textilien gewaschen werden, gerät der Schmutz der Wäsche in Trommel und Schläuche. Nicht vollständig aufgelöste Waschmittelreste, Haare oder Fussel können zurückbleiben und bieten einen idealen Nährboden für Bakterien und Schimmel. Neben Rückständen von Schmutz und Waschmittel können aber auch Wasserreste in Waschmittelfach, Dichtungen und in den Schläuchen bleiben. Niedrige Temperaturen sorgen für das Übrige: Waschgänge zwischen 20 und 40 °C spart Energie, töten aber nicht alle Keime ab.

Waschmaschine reinigen mit Hausmitteln ist nicht nur einfach, sondern auch günstig.

Wie sollte man die Waschmaschine reinigen?

Außengehäuse und Gummidichtungen

Sinnvoll ist es, sich von außen nach innen zu arbeiten. Lege Dir dafür ein Tuch zurecht und stelle dir einen Eimer mit einem Liter Wasser und 20 Gramm Zitronensäure in Pulverform zurecht. Hiermit kannst Du sorglos das gesamte Außengehäuse reinigen. Ob Glas, Kunststoff oder Metall. Wenn Du Dein Waschmittel auf der oberen Abstellfläche lagerst, kann es durchaus vorkommen, dass hier Rückstände zu finden sind. Auch in und auf der Glastür kann sich mit der Zeit eine dicke Staubschicht sammeln. Putze auch hier gründlich.

Reinige im nächsten Schritt die Gummidichtungen. Vor allem unterhalb des Einwurfs sammelt sich oft Wasser. Nimm das restliche Wasser mit einem Tuch auf. Füge zu einem Liter frischem Wasser rund 30 Gramm Zitronensäure hinzu. Hiermit kannst Du nun alle Gummidichtungen abwischen ohne das Risiko, dass Dichtungen angefressen werden.

Waschmittelfach von Rückständen und Schimmel reinigen

Nimm das Waschmittelfach heraus. Einige sind am Gerät verschraubt, andere nur eingehängt. Für gewöhnlich lässt sich das Fach aber bei allen Modellen einfach entnehmen. Entferne grobe Verschmutzungen und Waschmittelrückstände unter fließendem Wasser und lege es anschließend in das Zitronensäuren-Gemisch. Achte darauf, dass das Waschmittelfach komplett unter der Wasseroberfläche liegt. Lasse das Gehäuse einige Minuten einwirken, bevor Du es mit klarem Wasser abspülst und wieder in die Maschine einsetzt. Für schwer erreichbare Ecken und Stellen kannst du eine alte Zahnbürste nutzen.

Das Waschmittelfach ist eine Keimschleuder. Putze es daher regelmäßig gründlich aus.

Flusensieb leeren und säubern

Das Flusensieb ist eines der wichtigsten Teile einer Waschmaschine. Es filtert alles aus dem Waschwasser heraus, was nicht in den Ablaufschlauch gehört. Es verhindert, dass der Ablauf verstopft. Sollte das Fliesensieb mal verstopft sein, meldet sich die Waschmaschine mit einer Fehlermeldung während eines Waschgangs. In solch einem Fall musst Du ca. acht Liter Wasser abpumpen, während die Fronttür elektromagnetisch verriegelt ist. Sorge also lieber vor und reinige Dein Flusensieb mindestens zweimal im Jahr.

Trotz leerer Waschmaschinen-Trommel solltest Du Dir ein flaches Gefäß holen, um restliches Wasser aufzufangen. Alternativ kannst Du auch Handtücher zum Aufsaugen verwenden. Lege Dir auch wieder einen feuchten Lappen zurecht. Öffne die Klappe, die sich bei den meisten Waschmaschinen rechts oder links unten an der Front befindet. Lege das Gefäß oder das Handtuch unter die Öffnung. Öffne nun das Flusensieb. Auch hier gibt es je nach Modell Unterschiede. Entweder musst Du drehen oder einen Hebel lösen, um es herauszuziehen. Anschließend kannst Du das Sieb herausnehmen und unter warmem Wasser abspülen. Je nach Bedarf kannst Du auch hier mit einer alten Zahnbürste nachhelfen.

Den Kanal, in dem das Sieb steckte, ebenfalls mit einem feuchten Tuch auswischen. Grobe Verschmutzungen lassen sich am besten mit der Hand entfernen. Keine Sorge, wenn Dir Haare, Steinchen oder sogar ganze Socken entgegenkommen – alles ganz normal. Für eine gründliche Reinigung ist es sinnvoll, nun den Kanal noch mit Wasser durchzuspülen. Lege hierfür das entleerte flache Gefäß wieder unter die Kanalöffnung. Gieße ca. ein Liter Wasser in die Waschtrommel. Anschließend läuft das Wasser direkt durch den Siebkanal wieder ab. Sollte klares Wasser herauslaufen, ist der Kanal sauber und das Flusensieb kann wieder eingesetzt werden. Verschließe anschließend alles wieder sicher und fest, sodass beim Waschen kein Wasser austritt.

Trommelreinigung

Die meisten Maschinen weisen nach einigen Waschgängen selbstständig darauf hin, die Trommelreinigung durchzuführen. Hierfür lässt Du einfach einen leeren Waschgang mit hohen Temperaturen bei mindestens 60 °C – idealerweise 90 °C durchführen. Meistens reicht ein leerer Waschgang. Wenn Du jedoch sichergehen möchtest, füge ein natürliches Reinigungsmittel hinzu.

Auch in der Trommel können sich nicht sichtbare Ablagerungen befinden, die mit der Zeit unangenehm riechen.

Mit was sollte man die Waschmaschine reinigen?

Es gibt zwar Entkalker für die Waschmaschine, allerdings kann man auch auf natürliche und günstige Hausmittel zurückgreifen, die dieselbe Wirkung erzielen. Die Zitronensäure ist eines davon. Sie ist zum Entkalken besonders beliebt, denn sie greift Dichtungen kaum an. Achte allerdings auf die richtige Dosierung: 7 bis 8 Esslöffel Zitronensäure direkt in die leere Trommel geben. Die Säure wird mit einem leeren Waschgang bei hohen Temperaturen ideal verteilt.

Pausiere die Reinigung in der Hälfte der Zeit für ca. eine Stunde. Alternativ kannst Du die Waschmaschine einfach ausschalten. Vielleicht fragst Du Dich jetzt – wie sich da die Waschmaschine reinigen soll. Auflösung: Unter der Trommel der Waschmaschine befindet sich der Heizstab. Er ist besonders von Kalkablagerungen betroffen. Wie stark die Ablagerungen sind, hängt mit dem Härtegrad des regionalen Trinkwassers ab. Bei besonders hartem Wasser können die Kalkablagerungen stärker auftreten als bei weichem Wasser. Die Kalkschicht auf dem Heizstab kann einen Wärmestau verursachen. Ist ein Wärmestau bereits eingetreten, merkst Du das ziemlich schnell, denn die gewaschene Wäsche ist kalt und wird nicht mehr richtig sauber.

Nach einer Stunde Pause kannst Du den Waschgang fortsetzen oder von neuem Starten. Warte, bis die Reinigung der Trommel abgeschlossen ist. Anschließend kannst Du wie gewohnt waschen. Ein weiterer Vorteil des Hausmittels zeigt sich, wenn Du die Tür öffnest, denn sie riecht richtig sauber nach Zitrone!

Natürliche Entkalker: Natürliche Hausmittel

Davon die Waschmaschine mit Essig zu reinigen, raten wir ab. Grund dafür ist, dass Essig die Bauteile angreift und sie auf Dauer schädigt. Das einzige Teil, das Du mit Essig auswaschen darfst, ist das Waschmittelfach. Nutze zum Reinigen der Waschmaschine lieber Natron. Der Alleskönner im Haushalt ist auch ideal, wenn es darum geht, die Waschmaschine reinigen zu wollen. Gib hierfür 50 Gramm Natron in das Waschmittelfach und lasse die Waschmaschine bei mindestens 60 °C laufen.

Ein weiterer Tipp am Rande: Zusätzlich zum Waschmittel kann Natron dessen Wirkung unterstützen. Es enthärtet das Wasser und ersetzt den Weichspüler. Außerdem neutralisiert es üble Gerüche in der Waschmaschine und der Wäsche.

Backpulver, Natron, Soda oder Zitronensäure - alle sind ideale Hausmittel zum Reinigen der Waschmaschine.

Kein Natron?

Ein weiteres hilfreiches Hausmittel ist Backpulver. Geht auch und hat garantiert jeder zu Hause. 2 Tüten in eine kleine Schale geben und mit etwas Wasser zu einer Paste vermengen. Gib diese Paste dann in das Waschmittelfach Deiner Waschmaschine und starte den Waschgang bei hoher Temperatur.

Wundermittel Soda

Schon mal von Waschsoda gehört? Ebenfalls ein tolles Hausmittel, wenn man die Waschmaschine reinigen möchte: Fülle ca. 50 Gramm Soda in das Waschmittelfach und führe einen leeren Waschgang durch. Alternativ kannst Du beim Waschen weißer Wäsche auch zwei Esslöffel Soda zur Vorbehandlung ins Fach geben. Das bleicht nicht nur die weiße Wäsche, sondern lässt auch Farben strahlen und entfernt Fett und eiweißhaltige Flecken. Allerdings bei farbiger Wäsche mit Vorsicht zum Waschmittel dosieren, sonst wird die Waschladung fleckig gebleicht.

Entkalken mit Geschirrspültabs

Richtig gehört – das Tab eignet sich sehr gut zum Entkalken der Waschmaschine. Gib dafür ein Geschirrspültab direkt in die leere Trommel und starte das Programm bei mindestens 60 °C heißem Wasser. Funktioniert übrigens auch in der Spülmaschine. Ein Leerlauf schadet nie!

Wie oft sollte man die Maschine reinigen?

Je nach Bereich der Waschmaschine sollte man die Reinigung mal mehr und mal weniger oft durchführen. Selbstverständlich hängt das von vielen Merkmalen ab. Beispielsweise, wie oft Du wäschst. Das Außengehäuse, Waschmittelfach und die Tür kannst Du ruhig wöchentlich reinigen. Das Flusensieb kannst Du alle zwei Monate reinigen. Bei seltener Benutzung der Maschine reicht auch alle sechs Monate.

Waschen bei hohen Temperaturen töten Bakterien ab.

Die Kalkbildung Deiner Waschmaschine vorbeugen

Tatsächlich ist die Dosierung des Waschmittels eines der wichtigsten Merkmale. Wer sich mal mit der Dosierungsanleitung beschäftigt hat, weiß, dass man die Menge am Härtegrad des Wassers anpassen sollte. Grund dafür ist, dass sich im Waschmittel Wasserenthärter befindet. Mit seiner Hilfe wirkt das Waschmittel besser und Kalk kann sich auf Schläuchen und Heizstab langsamer bilden als ohne Wasserenthärter. Achte also drauf, dass das Waschmittel richtig dosiert ist. Die Dosierungsanleitung findest Du auf jeder Verpackung, denn dazu sind die Hersteller gesetzlich verpflichtet. So musst Du deutlich seltener Deine Waschmaschine reinigen.

Wie beuge ich Gerüche und Bakterien vor?

Meistens verwenden wir zu viel Waschmittel. Das sorgt für Rückstände. Dosiere daher richtig und lasse nach der Reinigung Waschmittelfach und Waschmaschinentür immer offen, sodass das Restwasser verdunsten kann.

Niedrige Waschtemperaturen sind wichtig, um Energie zu sparen. Wasche aber immer mal wieder bei hohen Temperaturen, um Bakterien und schlechte Gerüche abzutöten. Handtücher, Bettwäsche aus Baumwolle, Waschlappen, Küchentücher und Putzlappen kannst Du sorglos bei 60 °C waschen.

Greife regelmäßig auf Hausmittel zurück. Für wenig Geld bewirken sie Wunder. Bei weißer oder farbiger Wäsche gern ein Esslöffel Soda zum Waschmittel hinzugeben. Alternativ geht das auch mit Natron.

Zitronensäure ist ideal um die Waschmaschine zu reinigen und für tollen frischen Geruch zu sorgen.

Fazit: Riechen und richtig dosieren

Pflegen wir unsere Waschmaschine richtig, kann sie uns viele Jahrzehnte einen treuen Dienst erweisen. Je nach Verschmutzungsgrad, Waschfrequenz und Härtegrad des Wassers kann sie unterschiedlich oft unsere Hilfe benötigen. Achte auf die Sauberkeit und den Geruch deiner Wäsche. So wirst Du schnell erkennen, welche Bedürfnisse Deine Maschine hat. Dosiere nicht zu viel und nicht zu gering. Wende regelmäßig die genannten Hausmittel an, um das Leben Deiner Waschmaschine zu verlängern. Nun weist Du, wie Du Deine Waschmaschine reinigen musst. So sparst Du Dir nicht nur Geld für ein neues Gerät, sondern auch Ärger mit Missgeschicken.

 

Kommentare (2)

  • Maik Schenk
    am 18. September 2023 um 08:30 Uhr

    Sehr gut geschrieben und erklärt! Danke

  • Gumpp Margot
    am 17. September 2023 um 20:08 Uhr

    Vielen Dank für diese guten Tipps.

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