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Fashion-DIY: Babykleidung selber machen

Lesedauer ca. 5 Minuten

Aus der Mode geratene Muster oder unerwünschte Kleidung, die Du nicht mehr trägst, aber qualitativ noch völlig in Ordnung sind, sollten nicht in den Altkleidercontainer. Wir haben eine bessere Idee! Mit Sicherheit kennst Du jemanden mit Nachwuchs oder bist sogar selbst Mutter, Vater, Oma oder Opa? Unser Fashion-DIY Projekt-Tipp in diesem Fall lautet: Aus alter Kleidung Babykleidung selber machen. Vor allem für frisch gebackene Eltern kann dies ein besonders persönliches Geschenk zur Geburt werden. Unglaublich große Talente benötigst Du hierfür nicht – eine Nähmaschine zu besitzen, ist allerdings ein guter Anfang.

Alter Kleidung neues Leben verleihen

Die übermäßige Produktion von Textilien sorgt dafür, dass immer mehr Produkte in immer kürzerer Zeit getragen werden. Darunter leidet nicht nur die Umwelt, sondern auch die Qualität der Textilien sowie die Branche der Weiterverarbeitung. Altkleidercontainer sind ständig überfüllt, während nur ein sehr geringer Anteil der erhaltenen Textilien wirklich weiterverwendet werden können.

Eine Möglichkeit alter Kleidung ein zweites Leben zu verleihen, ist, die vorhandene Kleidung aufzubereiten. Unter dem Begriff „Upcycling“ gibt es mittlerweile auch im Textilbereich viele Ideen, die ideal für ein sogenanntes DIY-Projekt (Do-it-yourself) herhalten. Eine dieser DIY-Ideen ist das Umnähen von vorhandenen Textilien für Babys. Doch Du solltest auf einige Dinge achten, wie beispielsweise auf die Material-Auswahl.

Die Qualität

Babymütze oder sonstige einfache Kleidungsstücke sind problemlos machbar.Tatsächlich ist die Auswahl der Stoffqualität wirklich wichtig. Die Haut von Babys ist empfindlich, daher sollte der verwendete Stoff frei von Schadstoffen sein. Siegel wie „MADE IN GREEN by OEKO-TEX®“ oder „STANDARD 100 by OEKO-TEX®“ bieten hierbei eine zuverlässige Orientierung, denn Textilien, die diese Siegel tragen, sind ökologisch unbedenklich. Solltest Du bereits mehrmals gewaschene Textilien als Babykleidung verwenden wollten, ist das völlig in Ordnung.

Achte außerdem darauf, dass der verwendete Stoff nicht zu dünn ist. So wird das Endprodukt robuster und hält länger, denn nicht selten wird Babybekleidung hoher Belastung und höheren Temperaturen beim Waschen ausgesetzt. Eine der vielen notwendigen Eigenschaften des verwendeten Stoffes ist pflegeleicht sein zu müssen. Ideales Material für Haut und Pflege ist daher Baumwolle oder auch Bio-Baumwolle. Wichtig ist, dass er leicht dehnbar ist, wofür sich gewöhnlicher T-Shirt-Material namens Jersey perfekt eignet.

Nachhaltigkeitsgedanke

Solltest Du keine geeigneten alten Kleidungsstücke haben, die sich zum Upcycling eignen, können wir Dir unsere Stoffreste empfehlen, die wir unter „Trikotputzlappen“ führen. Diese gibt es sowohl farbig als auch weiß. Hier weisen wir allerdings darauf hin, dass wir produktionsbedingt auf Farb- und Qualitätswünsche keine Rücksicht nehmen können, da es sich um Stoffreste handelt. Es ergeben sich bei der Produktion unserer Ware immer wieder diese Reste, für die wir – zumindest intern – keine weitere Verwendung haben. Daher bieten wir Sie unseren Fans an, die selbst gern ihre Kreativität umsetzen. So erhalten wir die Nachhaltigkeit und werfen nichts weg, das nicht noch weiterverwendet werden könnte. Das gilt ebenso für unsere „Trikot-Bänder“, mit denen sich zum Beispiel tolle Körbe häkeln lassen. Das ist nicht nur deutlich ökologischer, sondern auch preiswerter.

Babykleidung mit Print.

Gestaltung & Kreativität

Neben der Auswahl der Farbe sind Dir natürlich keine Grenzen gesetzt. Bei Babybekleidung gilt generell: Je bunter, desto süßer! Zu bunt gibt es nicht. Zögere allerdings nicht auch weiße Stoffe zu verwenden, die kannst Du mit etwas Kreativität nämlich praktisch und einfach selbst und nach den eigenen Bedürfnissen bunt gestalten. Eine weitere DIY-Idee, die auch für Anfänger machbar ist!

Babykleidung selber machen: Worauf achten?

Gute Gründe für das Nähen von Babybekleidung haben wir bereits genannt, doch es gibt einige Dinge mehr, die man berücksichtigen sollte. Wähle ein Kleidungsstück, das viel Bewegungsfreiheit gewährt, denn sobald Babys sich eigenständig fortbewegen können, muss es beim An- bzw. Ausziehen schnell gehen. Eine Baby-Pumphose oder ein Shirt sind ideal für wenige Handgriffe.

Babykleidung muss robust und pflegeleicht sein. Ideales Material ist sowohl Baumwolle, als auch Biobaumwolle ohne Schadstoffe.

Achte darauf, dass an dem Kleidungsstück keine unnötigen Kleinteile verarbeitet sind. Falls unvermeidbar, achte darauf, dass das Material gut angenäht ist. Knöpfe können ansonsten verschluckt werden. Sollte das beschenkte Baby noch sehr klein sein, empfehlen wir, lieber etwas zu groß zu schneidern. Kinder wachsen in den ersten Monaten sehr schnell, da wäre es schade, wenn schon nach kurzer Zeit die selbst genähte Babykleidung schon wieder zu klein ist.

Selbstverständlich sind auch neben Unter- und Oberteil auch andere Produkte sehr beliebt, wenn es um die Herstellung simpler Babykleidung geht. Das Lätzchen ist ebenfalls ein besonders gern genähtes Produkt, das nicht viel Erfahrung benötigt und leicht von der Hand geht.

Anleitung zur Schlupfhose

Auch bekannt unter dem Begriff „Pumphose“, ist diese Hose wohl die mit der einfachsten Nähanleitung und Schnitttechnik. Lege hierfür ein gewünschtes Schnittmuster auf den gewünschten Stoff, zeichne die gewünschte Größe nach und schneide ihn entlang der Linien aus. Nun solltest Du Vorderteil und Rückteil vor Dir liegen haben.

Lege die einzelnen Stücke rechts auf rechts – sodass nur die Innenseite zu sehen ist und vernähe die Seitennähte sowie die Schnittnaht mit einem Elastikstich – bedenke, dass Schnittmuster meist bereits ca. 1 cm Nahtzugabe berechnen. Drehe anschließend die Hose auf rechts. Schlage den Bund am Bauch rund 1,5 cm ein und lege ein Gummiband ein, der sich am Hüftumfang des Babys orientiert. Schlage den Bund dann wiederholt nach innen um und vernähe die Seiten mit einem Zickzackstich. Zuletzt den Saum an den Hosenbeinen ebenfalls rund 2 cm einschlagen und mit dem Zickzackstich vernähen.

Solltest Du kein Schnittmuster zur Hand haben, ist es auch möglich, sich eine bereits bestehende Hose des Babys herzunehmen und diese als Schnittmuster verwenden. Um die Größe zu variieren, rundherum etwas mehr Abstand als 2 cm halten.

Anleitung zum Schlupfshirt

Da der Kopf von Babys relativ groß im Vergleich zum Hals ist, wird bei Oberteilen gern mal ein kleiner Halsausschnitt in Form eines sogenannten Einfassstreifen umgesetzt. So wird die Erweiterung des Ausschnittes ermöglicht, wenn das Shirt über den Kopf gezogen wird, ohne das das Kind Schmerzen beim Anziehen/Ausziehen erhält. Auch für Anfänger eine tolle Möglichkeit zur Umsetzung.

Wenn Schnittmuster zur Hand dieses auf den Stoff legen und anzeichnen. Sollte keines vorhanden sein, gern wie oben umsetzen: Bestehendes Oberteil auflegen und mit einem Abstand von 2 cm umranden. Schneide ihn aus.

Wir beginnen mit dem Vorder- und Rückteil. Mit der normalen Nähmaschine setzen wir mit dem Einfassstreifen (ca 4 cm breit) einen Elastikstick um. Der Einfassstreifen wird hierfür längs gefaltet und mit etwas Überstand am Halsausschnitt angebracht. Wichtig dabei, es darf nicht gedehnt werden, andernfalls rafft sich das Shirt nachher. Dies bei Vorder- und Rückteil umsetzen.

Daraufhin den Schulterbereich des Rückteils über das Vorderteil legen, sodass die Schultern übereinander liegen. Wieder darauf achten, dass nicht gedehnt wird. Die Ärmel zu beiden Seiten anbringen. Anschließend die Seiten und Ärmelnähte des Endproduktes rechts auf rechts zusammennähen. Der untere Saum des Kleidungsstücks ca. 2 cm nach innen schlagen und mit einem Zickzackstich säumen. Dasselbe bei den Ärmeln, wenn hier keine Bündchen gewünscht sind.

Fertige Babykleidung aus altem Stoff

Aus alten Stoffen bunte Geschenke kreieren von Latz bis Mütze! Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Wir hoffen, dass auch ohne Schnittmuster unsererseits die Anleitungen ersichtlich waren und das Fashion-DIY Spaß gemacht hat. Dieselben Schritte für das Shirt, gelten auch für ein Kleid, falls man Variation in den Geschenken erziehen möchte. Sicher ist: Babykleidung selber machen ist eine „kleine“ Herausforderung und beansprucht Geduld. Alte Kleidung und kunterbunte Stoffe sind perfekt für die Weiterverarbeitung. Dem Nähen sind da natürlich keine Grenzen gesetzt. Wie bereits angedeutet, können auch Lätzchen, Mützen, Decken und Sonstiges Form annehmen. Gib uns gern Rückmeldung, welche tollen Sachen Du bereits umgesetzt hast.

 

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