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DIN Spec 4872: Prüfung zur Freisetzung von Mikroplastik

Lesedauer ca. 3 Minuten

Einblicke in die Textilproduktion geben wir bei TRIGEMA schon seit vielen Jahren. Die Designs und Entwicklung unserer Produkte sind dagegen gut gehütete Geheimnisse. Ein Bestandteil der Produktentwicklung ist die Wahl der richtigen Stoffqualität, um den Anforderungen in verschiedenen Bereichen gerecht zu werden. Im Sportbereich benötigen wir Funktionsstoffe, die Atmungsaktivität versprechen. Das Image von synthetischen Fasern ist jedoch stark negativ behaftet. Warum? Grund dafür ist, dass viele Studien belegen, dass sich beim Waschen von Textilien, Fasern in der Größe von Mikroplastik lösen und in das Abwasser gelangen. Diese kleinen, für das Auge kaum sichtbaren Fasern, können von Kläranlagen nur unzureichend zurückgehalten werden. Synthetische Fasern wie zum Beispiel Polyester, werden schlecht biologisch abgebaut, daher stellen sie mit ihrer hohen Langlebigkeit ein großes Risiko für die Umwelt dar.

Während der Herstellung von Textilien, den Gebrauch und durch das Waschen lösen sich diese kleinen Fasern. Durch nicht nachgeschaltete Filtration gelangen jährlich bis zu 500.000 Tonnen Mikroplastikfasern in die Natur. Welche Faktoren für die Freisetzung der Fasern sorgen, ist bislang noch unzureichend erforscht. Mikroplastik ist inzwischen eines der drängendsten Probleme in unserer Branche, da es sich nachweislich negativ auf unsere Umwelt auswirkt. Da wir unter anderem auch Sportprodukte mit synthetischen Fasern herstellen, betrifft uns das Problem direkt. Dagegen wollen wir etwas tun.

Das Problem messbar machen

Seit vielen Jahren arbeitet TRIGEMA mit dem Hohenstein Institut zusammen. Es ist ein unparteiisches Unternehmen, die Prüfungen, Zertifizierungen und Forschungen im textilen Bereich durchführen. Zu Ihren Leitlinien gehört die Innovation für Mensch und Umwelt, was bedeutet, dass Produkte zuverlässiger und sicher auf den Markt kommen. Unter anderem orientieren wir uns an der Reihenmessung des Hohenstein Instituts, auf deren Größenmessungen wir unsere Produkte herstellen.

Prozess und Möglichkeiten des Prüfverfahrens um das Problem "Mikroplastik" je Produkt messbar zu machen.

Wie stark unsere Produkte von der Faser-Freisetzung betroffen sind, mussten wir erst einmal analysieren, um uns der Größe des Problems erst einmal bewusst zu werden. Gemeinsam mit dem Hohenstein Institut, Freudenberg, DBL ITEX und Paradies haben wir somit ein neues Prüfverfahren geschaffen: DIN Spec 4872. Kurz und verständlich ausgedrückt: Dieses Verfahren prüft die Umweltauswirkungen durch Faserfreisetzung. Das globale Umweltrisiko durch Mikroplastik, kann nun durch die Analyse einzelner Produkte klassifiziert werden. Das DIN Spec 4872 Verfahren, definiert neben der Menge der Fasern auch deren biologische Abbaubarkeit, sowie deren Auswirkungen auf die Umwelt.

Wie wird getestet?

Das Hohenstein Institut überprüft den Faserabrieb während des Waschens von eingereichten Textilien. Dafür wird sowohl die Produktbezeichnung, als auch die genaue Materialzusammensetzung benötigt. Die Menge der Fasern, die beim Waschen freigesetzt wird, prüft das Institut mittels sogenannter Dynamischer Bildanalyse. Durch dieses Prüfverfahren werden bei Mischfaser-Artikel auch zwischen zellulosischen und nicht-zellulosischen Fasern mittels Schwefelsäureverfahren unterschieden.

Testverfahren mittels DIA.

Über einen Zeitraum von insgesamt 10 Wochen, wird unter anderem auch die biologische Abbaubarkeit der Fasern geprüft. Die Auswirkungen auf die Umwelt spielt dabei eine wichtige Rolle. Wasserlinsen sind bei der Analyse von hoher Bedeutung, denn Sie können sichtbare Ergebnisse liefern. Die grüne Farbe der Pflanze lässt trotz Fasern in der Größe von Mirkoplastik eine gesunde Entwicklung zu und beweist damit die ökotoxikologische Unbedenklichkeit.

Was passiert nach dem Ergebnis?

Wir ruhen uns nicht aus, sondern werden noch nachhaltiger! Denn im Grunde ermöglicht dieses Prüfverfahren uns, unsere Produkte hinsichtlich der Faserfreisetzung zu vergleichen und unsere Textilien zu optimieren. Die Daten der Analyse dienen uns als ideale Basis für eine gezielte Produktentwicklung und eine nachhaltigere Optimierung des bestehenden Sortiments. Auf diese Weise kann es gelingen, die Umweltbelastung aktiv zu steuern und zukünftig vielleicht sogar gänzlich zu vermeiden.

Das Verfahren ermöglicht es uns, das negative Image der vielseitig einsetzbaren synthetischen Faser zu verbessern. Mikroplastik durch hochqualitative und innovative Stoffqualitäten zu vermeiden ist eine Herausforderung, der wir uns stellen wollen. Durch die Bestimmung der Menge, biologischer Abbaubarkeit und Umweltauswirkungen, erhalten Händler und Produzenten einen individuellen und spezifischen Einblick in die Qualität des Endprodukts und können ihr Produkte optimieren. Dies wird für Kunden nicht sichtbar sein. Dennoch liefern wir damit einen weiteren Grund, auf nachhaltig produzierte und innovative Produkte von TRIGEMA zurückzugreifen.

 

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