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Unterwegs mit Charly

Lesedauer ca. 5 Minuten

Das Trigema Luftschiff

Seit nunmehr über 2 Jahren erkundet Charly den Himmel über Deutschland. Von Garmisch bis Kiel, von Aachen bis Dresden fährt das Trigema Luftschiff mit seiner Crew. Viele Menschen hat unser sanfter Riese schon überrascht und erfreut. Natürlich geht es bei den Luftschiff-Reisen auch um Werbung, aber in unserem Charly steckt viel Herzblut und Engagement. Von der Idee bis zur Umsetzung war ein weiter Weg, die Geschichte des Luftschiffes kannst Du hier nachlesen!

Meine Chance zu einer Luftschiff Fahrt mit Charly

Ich habe am Wochenende zum ersten Mal die Gelegenheit eine Fahrt mit Charly zu unternehmen, live und in Farbe! Das Luftschiff startet nämlich in meiner Heimatstadt Horb am Neckar, anlässlich der Maximilian Ritterspiele. Das ist eine der größten Mittelalter-Veranstaltungen in ganz Deutschland, mit einem großen Markt, Umzügen und Turnieren. Die Horber Ritter ziehen jedes Jahr im Juni ein Meer an Besuchern in die Stadt, ein bunt gemischtes Publikum, das bei perfektem Wetter die Spiele genießt. So eine Großveranstaltung ist natürlich die ideale Gelegenheit um mit dem Luftschiff viele Menschen zu erreichen.

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Unser Startplatz in Ihlingen mit Pilot David Hasenclever

Im Sommer, vor allem wenn es warm ist, können Luftschiffe nur früh morgens oder gegen Sonnenuntergang starten. Winde und Thermik machen es tagsüber für die windanfälligen Riesen nicht einfach. Also muss ich mich bis etwa 19:30 Uhr gedulden. Den ganzen Tag schon fiebere ich dem Start entgegen, ich hatte noch nie die Chance mit solch einem Flug-Gerät unterwegs zu sein. Ich weiß nicht was mich erwartet, denn ich kenne Charly bis dato auch nur von Bildern und die Crew nur vom Telefon. Also bin ich dementsprechend schon etwas nervös. Aber die Vorfreude überwiegt.

Der Aufbau des Heißluft-Luftschiffes

Um halb 7 Uhr treffe ich am vereinbarten Startplatz ein, in Ihlingen, einem kleinen Vorort von Horb. Die große Wiese stellt uns eine nette Familie zur Verfügung, die diese bewirtschaftet. Um uns herum fahren noch die Trecker und Anhänger über das Feld, bringen das Heu ein und laden die Ballen auf. Es duftet nach frischem Heu, die Sonne lacht, kurzum, ein perfekter Abend! Die Crew aus 4 Mann, steht schon in den Startlöchern. Ich bin etwas erstaunt, wie „klein“ der Anhänger ist, in dem das Luftschiff verstaut ist. Und noch erstaunter bin ich, als ich sehe, dass die Kabine darin den meisten Platz einnimmt und die komplette Hülle in einem Sack versteckt ist, der etwa so groß ist wie 2 Männer.

 

Ruck-Zuck geht der Aufbau von statten, Kabine aufgestellt, Hülle ausgebreitet und die Motoren angeworfen, die über einen dicken Schlauch Luft in die Hülle pusten. David Hasenclever, der Pilot, erklärt mir, dass seine erfahrene Mannschaft im Wettkampf den gesamten Aufbau in unter 15 Minuten schafft. So eilig haben wir es heute aber nicht. Ein paar Zuschauer haben sich auch eingefunden, vor allem für die Kinder ist es faszinierendes Schauspiel wie schnell sich die Hülle mit Luft füllt. Noch ist die Luft im Inneren kühl, die große Hülle liegt noch auf der Seite. Doch jetzt wird der Brenner angefeuert. Es wird ernst; die Luft in der Hülle aus Nylon wird auf etwa 100° Celsius erhitzt und Charly richtet sich zu seiner vollen Größe auf. Schon beeindruckend!

Vom fahren und fliegen

Die Kabine bietet eigentlich Platz für 4 Personen, aber da wir heute etwas länger als eine Stunde in der Luft sein werden, sind die hinteren beiden Passagierplätze durch 2 große Propangas-Flaschen besetzt, die den Brenner versorgen. So darf ich jetzt vorne in der offenen Kabine neben David Platz nehmen. Ich werde mit einem Gurt ordentlich gesichert und bekomme ein Paar Kopfhörer auf die Ohren, mit einem Mikrofon. Anders könnte man sich auch kaum verständigen, denn der Motor hinter uns und der Brenner über uns machen ganz schön Radau.

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Luftschiff Charly in seiner vollen Pracht

Und dann geht es endlich aufwärts! Es ist ein tolles Gefühl und der Anblick der Menschen unter uns, die immer kleiner werden, ist faszinierend. Ruhig und stetig steigen wir immer weiter. Es wackelt kein bisschen, ganz anders als in meiner Vorstellung. Ich vergesse völlig zu fragen wie hoch wir sind, wie schnell wir sind, oder wie oft der Brenner laufen muss, wie das mit dem Wind funktioniert… Die ganze Technik spielt gerade einfach keine Rolle! Es ist DER Ausblick, der zählt.

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Ausblick über Horb am Neckar bis hin zum angrenzenden Schwarzwald

Charly fährt ganz gleichmäßig, mit der Ruhe eines großen Elefanten durch die Luft und versetzt mich in einen Zustand eines kleinen Kindes, das die Welt bestaunt. Immer wieder sehe ich neue Dinge, die mir am Boden nie aufgefallen sind, angefangen bei den kleinen, akkuraten Quadraten der Schrebergärten, über die Bahnlinie, die sich durch das Tal schlängelt und natürlich der Neckar. Ein langes, glitzerndes Band aus Wasser, ab und zu unterbrochen von einem Wehr, oder unter Bäumen versteckt.
Horb, das idyllische Mittelalterstädtchen liegt in den Hang gebaut in der Sonne. Ich weiß, dass unter uns jetzt gerade tausende Menschen Konzerte anhören, feiern, essen, trinken und Spaß haben. Aber das Gefühl weit weg von allen zu sein, überwiegt. Ich werde noch ganz pathetisch.

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Historisches Mittelalterstädtchen Horb am  Neckar während der alljährlichen Maximilian Ritterspiele

 

Die Zeit im Luftschiff vergeht im Flug

Da Charly nicht der Schnellste ist, wir sind mit etwa 10 Knoten unterwegs (ca. 16 km/h), habe ich viel Zeit meine Heimat von oben zu betrachten. Manchmal verliert man wohl leider den Blick für die Schönheit der Gegend in der man lebt. Die Dinge die man tagtäglich sieht und als völlig banal erachtet. In der Ferne kann man sogar die Burg Hohenzollern auf der Schwäbischen Alb sehen, die Heimat unseres Stammsitzes in Burladingen.
So fahren wir einmal den Neckar entlang in Richtung Tübingen und kehren dann um. Die Zeit vergeht wie im Flug – schönes Wortspiel!
Nach etwas mehr als einer Stunde setzt David zur Landung an. Noch eine Runde über die Wiese und dann setzt Charly sanft auf. Komisches Gefühl wieder auf dem Boden zu sein.

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Ausblick über Nordstetten mit Blick auf die Schwäbische Alb

Zum Dank und zur hellen Freude des Mädchens, dreht David mit der Bäuerin und deren kleiner Tochter noch eine kurze Runde. Das Kind ist hellauf begeistert und bekommt den Mund vor Staunen gar nicht mehr zu. Eine Riesenfreude! So sichert man sich einen Startplatz fürs Leben.

Die Bodencrew, steht jetzt bereit um Charly wieder transportfertig zu machen. Unfassbar schnell ist alles wieder verpackt, verstaut und im Anhänger verschwunden. Geflügeltes Wort, wenn der Hänger fertig beladen und geschlossen ist: „Klappe zu – Affe tot!“
Nach einem herrlichen Tag, einer guten Fahrt und einer erfolgreichen Landung gibt es das obligatorische Lande-Bier – auf „Charly“ und seine Abenteuer!
Prost Jungs und vielen Dank für diese tolle Erfahrung!

 

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Unsere Luftschiff Crew von „air graphic“ – Igor, David, Frank und Martin

 

 

 

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