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Kleidung mit Geschichte – Der Pullover

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Der Pullover ist ein Kleidungsstück, auf das wir neben dem T-Shirt kaum mehr verzichten können und wollen. Die Geschichte des Pullovers reicht bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Wir erzählen Dir, wozu er damals getragen wurde und wie sich mit der Zeit viele verschiedene Varianten daraus entwickelten.

Anfänge

Im 19. Jahrhundert trug man vornehme Kleidung. Bevorzugte Materialien waren Leinen oder Baumwolle. Männer trugen bisher einen zweireihig geknöpften Frack. Damen trugen knöchellange Röcke und enge Oberteile. Damit beginnt die Geschichte des Pullovers:

Herr mit klassischem Pullover aus Baumwolle.

Er war etwas Neues und das Gegenteil von dem, was damals gesellschaftlich anerkannt war, daher trug man ihn ausschließlich bei der Arbeit auf dem Land oder bei der Seefahrt. Der klassische Pullover mit rundem Halsausschnitt bestand aus grob gestrickter Wolle. Sie war damals kostengünstig, warm und einfach in der Verarbeitung. Wer auf den klassischen Strickpullover erfand, ist jedoch nicht bekannt.

Fakt am Rande

In Zeiten der Seefahrt strickte die Frau dem Seemann als Glücksbringer ein Haar mit ein. Damit im Falle eines Schiffunglücks die Männer besser identifiziert werden können, stickten die Frauen in Irland deren Initialen in die Pullover.

Begriff

Der Begriff „Pullover“ stammt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich übersetzt Überzieher. Seit 1817 ist das Wort im deutschen Sprachschatz anerkannt. Dank dem Material war Schwitzen vorprogrammiert und der Name „sweater“ etablierte sich im englischsprachigen Raum. Seit 1950 ist die Abkürzung Pulli sehr beliebt.

Dame mit rotem Basic-Sweatshirt von TRIGEMA. Das Sweatshirt ist ein Teil der Geschichte des Pullovers.

Entwicklung des Pullovers

Im Laufe der Jahre entwickelte sich das Kleidungsstück weiter: Feines Garn und V-Ausschnitt verlieh dem Stück einen eleganteren Look. So ist der Pullover gesellschaftlich anerkannt. Die feiner gewirkte Stoffqualität aus dem bekannten Sweatshirtstoff gab dem Stück einen neuen Namen: Sweatshirt. Bunt gemusterte Strickpullover sind nach dem französischen Erfinder Jacquard benannt, der mit dem des programmierbaren Webstuhls zur maschinellen Herstellung beitrug. Ein Großteil der Jacquardpullover werden zum Weihnachtsgeschäft verkauft.

Seit 1930 gibt es den Hoodie

In den 1930er Jahren begann die Zeit des Kapuzenpullovers. Stil und Form orientierten sich an der Bekleidung christlicher Mönche im Mittelalter. Der Erfinder des Sweatshirts mit Kapuze (auch Hoodie genannt), war der amerikanische Bekleidungshersteller Champion. Auf deren Homepage lautet es wie folgt: „Der Kapuzenpullover wurde unter praktischen Gesichtspunkten entworfen und entwickelt und als Kleidungsstück zum Aufwärmen oder zum Tragen an der Seitenlinie außerhalb der Spielzeit oder bei Trainingssitzungen vorgestellt.“ Außerdem wurden die Hoodies für die Arbeiter von Tiefkühllagern in New York produziert. In der Hip-Hop Szene ist er heute noch sehr beliebt!

1950 war der Rollkragenpullover in intellektuellen Kreisen ein Klassiker, besonders in Schwarz. Zur Geschichte des sogenannten Turtleneck, kommen wir aber in einem weiteren Blogbeitrag.

Herr mit Hoodie, der vom Pullover abstammt. Er besteht aus Sweatshirt und Kapuze.

Der Pullover heute

Es gibt viele Kleidungsstücke, die an seinem Schnitt angelehnt sind. Heute gibt es ihn in vielen verschiedenen Formen, Farben und Materialien. Jedem steht er und jeder fühlt sich wohl darin. Sei es in Form von Rollkragenpullover, Hoodie, Sweatshirt; aus Strick, Bio-Baumwolle oder Seide. Ob mit U-Boot-Ausschnitt, Rundhals- oder V-Ausschnitt.

Heute zählt man das Sweatshirt gern mal zu den Basics, da es in der zeitgenössischen Mode zum „Grundinventar“ eines Kleiderschranks gehört. Die weiche Oberfläche des Sweatshirts oder Hoodies eignen sich ideal zum Bedrucken oder besticken, wie die Frauen der Seemänner es schon taten. Sicher ist: Wir möchten den Pullover in all seinen Variationen definitiv nicht mehr missen und wären ohne ihn in vielen (kalten) Situationen aufgeschmissen!

 

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