Während der konventionelle Baumwollanbau auf schnelle Ertragsmaximierung ausgerichtet ist, liegt der Schwerpunkt im ökologischen Anbau von Baumwolle auf dem langfristigen Erhalt der natürlichen Ressourcen – wie etwa der Fruchtbarkeit der Böden, der Reinheit des Trinkwassers und der Bewahrung des ökologischen Gleichgewichts. Erreicht wird dies durch eine naturnahe Bestellung der Ackerflächen.
Biobaumwolle wird mit einem geringeren Wasserverbrauch hergestellt als konventionelle Baumwolle. Gepflanzt wird unter Berücksichtigung der klimatischen Gegebenheiten, sodass der Verbrauch durch natürliche Niederschläge gedeckt wird. Wenn nötig, werden die Felder mit der sehr sparsamen, sogenannten Tröpfchen-Bewässerung versorgt, welche die Pflanzen mit sehr geringen Mengen, dafür jedoch kontinuierlich bewässert.
Biobaumwolle wird in Mischkultur und Fruchtwechselwirtschaft angebaut. Das bedeutet, verschiedene und wechselnde Pflanzenarten auf einem Feld zu kultivieren. An die Feldränder setzt man beispielsweise Sonnenblumen, in die Feldmitte Mungbohnen und Kichererbsen. So werden neben der Baumwolle auch Feldfrüchte für den Eigenbedarf der Bauern erzeugt und die Bodenfruchtbarkeit bleibt auf natürliche Weise erhalten. Die Vielfalt der Fauna fördert die Artenvielfalt und erhält das natürliche Gleichgewicht zwischen Nützlingen und Schädlingen, welches die Ausbreitung der Schädlinge verhindert. Gleichzeitig sind die zugesetzten Pflanzen für viele Insekten attraktiver als die Baumwolle, wodurch ein intensiver Befall vermieden wird. Dünge und Pflanzenschutzmittel produzieren die Bauern größtenteils kostenfrei und biologisch aus Kompost, Rinderdung und der heimischen Pflanzen.